In einem insgesamt schwierigen Marktumfeld wirkten jedoch die Digitalisierung und auch der Education-Markt weiter als Wachstumstreiber. Der Trend gehe zu kleineren Formfaktoren, speziell Mini-PCs, die sich hinter ein Display klemmen lassen und damit flexibler einsetzbar sind als ein All-in-One-PC.
Chromebooks seien in den letzten zwei Jahren enorm profitabel gewesen. Kunden hätten die früher verschmähten Geräte wegen der Verfügbarkeit und der günstigen Preise gekauft. Die Google-basierten Geräte haben laut Perenz am Consumer-Markt inzwischen einen Anteil von 5 Prozent und Acer sei mit einem Marktanteil zwischen 30 und 40 Prozent in Deutschland Marktführer. Das sei zwar noch bei weitem nicht das Niveau wie in anderen Ländern, aber Perenz sieht die Geräte auch im B2B im Kommen. Es gebe inzwischen ein breiteres Portfolio, auch für spezielle Anwendungen, und immer mehr Chromebook-Projekte. Auch in Acers DaaS-Portfolio sind Chromebooks inzwischen verfügbar.
Aber insgesamt sei der PC-Markt verhalten, so Perenz. Er glaube auch nicht, dass der Markt in absehbarer Zeit wieder ein ähnlich explosives Wachstum erlebe. Damit müsse man als Hersteller umgehen und sich neue Marktnischen erschließen. Und hier ist Acer sehr aktiv und erweitert sein Portfolio in alle Richtungen. So wurde vor kurzem der Fahrradschreibtisch „Acer eKinekt BD 3“ vorgestellt, der Arbeit, Fitness und Nachhaltigkeit in einem smarten Gadget kombinieren soll. Einsatzgebiete sieht Acer zu Hause, im Büro oder in öffentlichen Einrichtungen wie Bibliotheken.
Neue Marktnischen erschließen
Ein lukratives Betätigungsfeld sieht Acer im wachsenden Markt für E-Mobilität. Deshalb bringt der Hersteller demnächst E-Scooter auf den deutschen Markt, die in anderen Ländern schon verfügbar sind. Hier benötigen sie noch die Freigabe durch das Kraftfahrtbundesamt. Sobald die Zulassung vorliegt, will Acer zunächst drei Modelle über seinen Consumer-Channel vertreiben. Und als nächstes sollen sogar E-Bikes unter der Marke Acer dazukommen.
Perenz sieht hier nicht nur für die Partner gute Chancen, mit Services für die Geräte Geld zu verdienen. Auch Acer übernimmt in seinem Service-Zentrum in Ahrensburg schon Repairs für E-Scooter anderer Hersteller und kann das künftig für die eigenen tun.
Aber auch im IT-Bereich erweitert der Hersteller sein Portfolio. Wie Perenz berichtet steigt der Hersteller unter seinem Gaming-Brand „Predator“ in den Markt für Stand-alone Grafikkarten ein. Die ersten Produkte sollen zunächst einmal in limitierter Menge im Retail angeboten werden.
Und auch in den Tablet-Markt kehrt der Hersteller zurück, aus dem sich Acer vor rund fünf Jahren zurückgezogen hatte. Nach dem iPad-Hype, der eine hohe Nachfrage nach Tablets ausgelöst hatte, hatten unzählige Hersteller den Markt mit preisgünstigen Android-Tablets überschwemmt. Inzwischen hat sich die Zahl der No-Name-Anbieter deutlich reduziert und A-Brands wie Samsung und Lenovo dominieren den Markt.
Davon will sich jetzt auch Acer mit dem neuen „Acer Iconia Tab P10“ wieder ein Stück abschneiden. das leichte Android-Tablet im Metall-Chassis wird für knapp 200 Euro im Retail angeboten und soll auch für Acer-Partner verfügbar sein.