Nachdem AMD bereits im mobilen Bereich mit den »Fohlen« seiner neuen Fusion-Prozessoren für Furore gesorgt hat, werden jetzt die Rennpferde von der Leine gelassen. Wir dürften vorab einen Notebook-Prototypen mit einem der neuen Llano-Prozessoren auf Her(t)z und Nieren testen.
AMD hat das Alphabet der Fusion-Prozessoren um einen weiteren Buchstaben erweitert: Nach E und C kommt nun A. Die A-Serie, bislang besser unter dem Codenamen Llano bekannt, soll ihren Platz in Notebooks, All-in-Ones und Desktop-PCs finden und dort gegen Intel Core-Prozessoren der Sandy-Bridge-Generation antreten.
Wie schon bei den beiden bisherigen Fusion-Prozessoren wurden auch bei Llano die CPU-Kerne und eine Radeon-GPU auf einem Prozessor-Die vereint. Während der CPU-Teil bei der eng verwandten C- und E-Serie eine Neuentwicklung mit möglichst niedriger Leistungsaufnahme war, verwendet AMD für Llano eine Weiterentwicklung des bewährten K10-Kerns des Athlon II.
Laut AMD konnte dabei die Ausführungsgeschwindigkeit um sechs Prozent gesteigert werden. Die Größe des Level-2-Cache ist bei Llano gegenüber den bisherigen K10-Prozessoren auf ein MByte pro Kern verdoppelt. Zudem wurde die Sprungvorhersage verbessert.Über einen Level-3-Cache verfügt der neue AMD-Prozessor dagegen nicht.
Die Kommunikation zwischen den CPU-Kernen und der integrierten GPU sowie der Zugriff beider Komponenten auf den Speichercontroller, erfolgt über eine integrierte Northbridge. Als Speichertyp wird DDR3 unterstützt, bei Notebooks maximal DDR3-1600, bei Desktop-Mainboard bis zu DDR3-1866. Der Speichercontroller greift dabei über zwei Kanäle auf den Hauptspeicher zu.
Die Radeon-Grafik nimmt etwa ein Drittel der Die-Fläche eines Quad-Core-Llano ein, ein kleinerer Teil der Chips wird noch durch den Universal Video Decoder (UVD) belegt. Um Energie zu sparen, unterstützt der neue Prozessor Power Gating – also das fast vollständige Stilllegen – von individuelle Kernen, der GPU und der UVD.
Weiter entwickelt hat AMD auch die dynamische Übertaktungsfunktion Turbo Core, die jetzt auch die GPU mit einbezieht. Bei niedriger GPU-Last können also die CPU-Kerne höher getaktet werden. Eine geplante kurzzeitige Übertaktung mit Überschreiten der TDP wie bei Intels Core i5 und Core i7 unterstützt AMDs Llano nicht.