Erst 2006 hatte sich Apple von den bis dahin genutzten IBM PowerPC-Prozessoren in seinen Macs verabschiedet und fortan auf Intel gesetzt. Als Apple jedoch ein Jahr später mit dem iPhone sein heute wohl wichtigstes Produkt vorstellte, hatte der neue Partner keinen passenden Chip dafür im Angebot. Bis heute hat es Intel trotz viel Mühe nicht geschafft, konkurrenzfähige SoCs für ultramobile Geräte wie Smartphones und Tablets auf den Markt zu bringen, mit denen man den hier dominierenden Plattformen auf Basis der ARM-Architektur Paroli bieten könnte.
Und genau dieses Versäumnis holt den Giganten jetzt zum zweiten Mal ein. Denn der Grund für Apples Wechsel zu einer eigenen Chip-Basis liegt im Bestreben, die Kompatibilität und Interoperabilität der eigenen Produkte über die Grenzen der PC- und mobilen Welt hinweg deutlich zu verbessern. Grundlage für dieses intern unter dem Namen »Kalamata« laufende Projekt ist ein reibungsloses Zusammenspiel aus Hardware und Software, das erreicht werden soll, indem alle Produkte und ihre wichtigsten Bausteine schon in der Entwicklung möglichst optimal aufeinander abgestimmt entwickelt werden. So soll es etwa selbstverständlich werden, iOS-Apps auch auf den Macs nutzen zu können.
Letztendlich forciert Apple damit weiter seine Stärken und Alleinstellungsmerkmale und will damit künftig das schaffen, was Microsoft mit Windows 10 nicht im geplanten Umfang gelungen ist: eine einheitliche Basis aus Hardware, Betriebssystem und Software zu schaffen, die Desktops und Notebooks mit Smartphones und Tablets zusammenbringt.