Mit einer exklusiven Partnerschaft verbünden sich die einstigen Erzfeinde Apple und IBM, um in der Post-PC-Ära gemeinsam gegen Microsoft vorzugehen. Neben MDM-Lösungen gehören dazu auch spezielle Analytics-Apps und Angebote für iPad und iPhone.
Mit einem überraschenden Paukenschlag eröffnen die einst verfeindeten Unternehmen Apple und IBM den Kampf um die Post-PC-Ära im B2B-Bereich. Ähnlich wie die Allianz aus IBM und Microsoft lange Jahre den Aufstieg der PC-Ära dominiert hatte, soll eine exklusive Partnerschaft mit Apple den beiden Unternehmen nun zu einer führenden Rolle beim Thema Enterprise Mobility verhelfen. Dazu haben sich die beiden Partner viel vorgenommen und auch gleich erste Lösungen angekündigt, die Unternehmen ganz neue Dimensionen der Nutzung mobiler Geräte erschließen sollen. Die Kooperation umfasst sowohl Hardware als auch Software und kann als gemeinsamer Großangriff auf Konkurrenten wie Microsoft und Google verstanden werden.
Hardwareseitig will IBM mit seiner »Mobile First Platform für iOS« künftig beispielsweise ein speziell auf die Apple-Geräte abgestimmte Mobile Device Management (MDM) bringen. Mit vorkonfigurierten Angeboten von IBM soll der komplette Lebenszyklus mobiler Apple-Geräte von der Aktivierung über die Bereitstellung bis hin zu ihrer Verwaltung auf einer einfach zu administrierbaren Plattform ermöglicht werden. Neben der vollen Integration in Business-Prozesse und dem Geräte-Management soll damit auch gleich die Sicherheit der iPads und iPhones im Unternehmenseinsatz gewährleistet werden. Dabei will IBM den Kunden auch direkt die passende Apple-Hardware wie iPads verkaufen. Apple wird das Angebot von seiner Seite durch einen für die Bedürfnisse der IBM-Kunden maßgeschneiderten Care Service und Support abrunden.
Doch die Pläne der beiden IT-Riesen gehen noch wesentlich weiter. Nach der sicheren Integration in die Unternehmensumgebungen sollen die Geräte künftig auch softwareseitig zum Vollwertigen PC-Ersatz für die Mitarbeiter werden. Statt einfach nur die bekannten Muster zu kopieren und anzupassen möchten IBM und Apple dabei durch eine enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Apps und Business-Lösungen die Vorteile der neuen Gerätekategorien gegenüber den klassischen PCs voll ausschöpfen und so das Heraufziehen der Ära des mobilen Arbeitens beschleunigen. So sollen die »IBM MobileFirst für iOS-Lösungen« beispielsweise die Funktionen und Möglichkeiten aus den Trend-Bereichen Business Analytics, Cloud Computing und Big Data direkt auf die mobilen Geräte bringen und mit auf deren Vorteile wie die Touch-Bedienung zugeschnittenen Sonderfunktionen erweitern. Auf diese Weise sollen auch branchenspezifische Anforderung aus Branchen wie Einzelhandel, Gesundheitswesen, Banken- und Versicherungen, Reise- und Transportwesen und Telekommunikation über eigene Lösungen adressiert werden.
»Mit IBM hat sich Apple mit einem der stärksten Partner im Markt verbündet. Neben seinem grundsoliden Ruf als IT-Marke im Unternehmensumfeld bringt IBM in die Partnerschaft eine ausgereifte Palette an Kompetenzen auf dem Gebiet der Enterprise Mobility mit ein«, urteilt John Delaney, Associate VP Mobility beim Marktforschungsunternehmen IDC über die Partnerschaft. Apple hingegen verfüge über einen einmaligen Zugang zum Markt für Devices und konkurrenzlose Erfahrung in der Entwicklung innovativer Devices. »Die Kombination aus IBM mobilen Kompetenzen und den riesigen Investitionen in dieses Gebiet und das entsprechende Marketing für seine »Mobile First« Strategie wird Apple eine stabile Plattform bieten um sein Unternehmensgeschäft auszubauen«, beschreibt Delaney die Vorteile des Deals für Apple. Dank der Partnerschaft kann Apple nunmehr im Business-Geschäft weiter wachsen, anstatt seine Identität und sein Premium-Image wegen des gesättigten High-End Endkundenmarkts für mobile Geräte als Massenanbieter in niedrigeren Preissegmenten verspielen zu müssen.