Mit einer Preissenkung will Apple den bislang eher schleppenden Verkauf seines smarten Lautsprechers Homepod ankurbeln. Die Erfolgsaussichten der Aktion sind allerdings ähnlich beschränkt wie der Rabatt.
Seit gut einem Jahr ist Apples Homepod in den USA auf dem Markt, in Deutschland sind es erst rund 10 Monate. Auch wenn Apple selbst keine Verkaufszahlen nennt, sind sich Analysten und Marktforscher einig, dass sich der Absatz bislang in Grenzen hält und weit hinter den Marktführern von Amazon und Google zurückliegt. So berichtet etwa Consumer Intelligence Research Partners (CIRP), dass Ende 2018 rund 70 Prozent der weltweit inzwischen über 65 Millionen installierten smarten Lautsprecher von Amazon stammten, weitere knapp 25 Prozent von Google und nur etwa fünf Prozent von Apple. Um die Verkaufszahlen etwas anzukurbeln, versucht es Apple deshalb jetzt mit einer Preissenkung – wenn auch etwas halbherzig. In den USA wurde der Preis Anfang des Monats immerhin um 50 Dollar auf nun 299 Dollar reduziert, in Europa beträgt der Nachlass hingegen nur magere 20 Euro. Damit kostet das Gerät hier nun 329 Euro.
Ob das die Nachfrage ernsthaft ankurbeln kann, darf allerdings bezweifelt werden. Zum einen ist der Homepod damit noch immer rund viermal so teuer wie ein vergleichbarer Amazon Echo der zweiten Generation und fast dreimal so teuer wie der Google Home. Selbst Amazons Premium-Gerät Echo Show mit integriertem HD-Bildschirm ist mit 199 Euro deutlich billiger als das wesentlich schlechter ausgestattete Apple-Gerät. Zum anderen ist der Homepod vorwiegend auf das Apple-Ökosystem beschränkt und lässt beispielsweise Musik-Streams nur von Apple Music zu. Ähnlich sieht es bei den erweiterten Steuerungsfunktionen im Smart Home aus, die an das Homekit gebunden sind. Damit eignet sich der Homepod nur für echte Apple-Fans, die sowieso ihren gesamten digitalen Haushalt auf den Hersteller zugeschnitten haben.
Die starke Beschränkung auf das eigene Ökosystem, die einst eine der großen Stärken Apples war, wird damit einmal mehr zum Nachteil. Die schwache Entwicklung bei seinen wichtigsten Hardware-Produkten, insbesondere dem iPhone, zieht auch alle anderen Bereiche mit nach unten. So ist auch der Homepod dazu verdammt, in diesem stark wachsenden und wichtigen Zukunftsmarkt, in dem es um viel mehr geht als nur den Geräteabsatz, dazu verdammt, lediglich einen Nischenplatz einnehmen zu können.