Asus Monitor-Sparte ist besonders im Consumer-Geschäft stark. Jetzt gibt es aber eine neue Wachstumsstrategie, die über den Retail bis in den B-2-B-Kanal reichen soll.
Asus ist im Monitor-Markt keine kleine Nummer. Zwar liegen die Wurzeln des Herstellers tief im Komponentengeschäft, aber besonders im Consumer-Bereich hat die Marke eine treue Käuferschaft. Mit über hundert unterschiedlichen Modellen konnte sich Asus bei den Absätzen je nach Quelle in den ersten zwei Quartalen des Jahres auf Platz sieben oder Platz acht in Deutschland positionieren. Diese Leistung ist durchaus respektabel, bedenkt man, dass der Hersteller nicht etwa wie die marktdominierenden Anbieter Dell, HP und Samsung hauptsächlich auf Volumen setzt, sondern dass sich die Absatzzahlen zu 90 Prozent aus dem Consumer-Geschäft ergeben. Die größte Käuferschaft seien dabei die Gamer, erklärt Sebastian in het Panhuis, Product Manager LCD & Projector und Vertriebsverantwortlicher bei Asus. Diese Kunden haben ein hohes Qualitätsbewusstsein und schrecken auch nicht davor zurück, für entsprechend ausgestattete Monitore auch höhere Preise zu zahlen. Um Gamer jetzt noch stärker anzusprechen, hat Asus das entsprechende Portfolio erweitert. Gezielt als Gaming-Monitor betitelte Geräte sollen nicht mehr nur Profizocker ansprechen, sondern auch Gelegenheitsspieler. Hier erwartet sich der Hersteller eine Erweiterung der Kundengruppe.
Allerdings will Asus nicht nur auf Produktebene in die Breite gehen. Auch das Vertriebsnetzwerk soll einen deutlichen Ausbau erfahren. Erster Schritt war für in het Panhuis und sein Team der erfolgreich vollzogene Weg in den Retail. »Wir weiten aktuell unsere Awareness im Channel stärker aus«, so der Product-Manager. Ziel sei es jetzt, diesen festen Stand zu halten und sowohl im Etail als auch Retail zu wachsen. »Man muss einfach ausloten, in welchen Bereichen man sich aktuell weiterentwickeln kann.« Eine Abkehr vom bewährten System soll das aber nicht sein. Asus wolle weiterhin seinen Kunden treu bleiben und auf den klassischen Fachhandel setzen. »Wir entwickeln uns parallel an anderen Stellen weiter«, so in het Panhuis.
Trotz der breiteren Aufstellung sieht der Product-Manager jedoch keinen Bedarf für kanalspezifische Produkte, wie sie Wettbewerber teils anbieten. Beispielsweise trennt Benq recht strickt nach Etail und stationärem Handel, um beiden Kategorien individuelle Verkaufsargumente an die Hand zu geben und die Preisentwicklung unabhängiger voneinander zu gestalten. »Das hatten wir schon versucht, allerdings kommt die Stärke des Brands aus den Produkten«, erklärt der Asus-Produktmanager gegenüber CRN. Konkret wolle er keine Chancen verbauen, immerhin werde die Nachfrage zum Großteil online generiert, auch für den Fachhändler, wie in het Panhuis erklärt. Interessiert sich ein Kunde also für ein Produkt, das er im Internet gefunden hat, dann sollte er dieses auch beim Händler seiner Wahl vorfinden. Bisher habe Asus es daher für richtig gehalten, keine Trennung umzusetzen, auch wenn der Manager sagt, dass der Druck steigt.