Dennoch dürfte in Deutschland und der Schweiz die Zeit der vielen Übernahmen für Bechtle vorbei sein, denn mit mehr als 50 Systemhäusern hat der Dienstleister in beiden Ländern eine hohe Standortdichte erreicht. »In Deutschland wird der Schwerpunkt eher auf organischem Wachstum liegen müssen«, bestätigt Olemotz. Dennoch sieht der Bechtle-Chef auch hierzulande noch einige weiße Flecken auf der Landkarte.
Anders ist die Situation dagegen in Österreich. Nach langem Zögern ist Bechtle erst 2008 in den österreichischen Markt gegangen und hat die beiden Wiener Systemhäuser Madras Computer und Support EDV gekauft. »In Österreich haben wir noch nicht die Bedeutung, die wir für uns in Anspruch nehmen«, sagt Olemotz.
Um seine ehrgeizigen Wachstumspläne zu erreichen, drängt Bechtle auch in neue Wachstumsmärkte. Der Dienstleister, der traditionell vor allem im Client-Umfeld stark aufgestellt ist, sieht im Rechenzentrums-, Netzwerk- und Software-Geschäft neues Wachstumspotential. »Die Bedeutung von Rechenzentrum und Netzwerk nimmt einfach zu«, erklärt Michael Guschlbauer, im Bechtle-Vorstand für den Bereich IT-Systemhaus und Managed Services verantwortlich. »Da werden wir einen stärkern Fokus legen als bisher.« Die Partnerschaften mit den letzten beiden verbliebenen Netzwerkgrößen Cisco und HP möchte Bechtle deswegen ausbauen. Auch Systemhäuser, die auf das Rechenzentrums- und Netzwerkgeschäft spezialisiert sind, werden für Bechtle als Übernahmekandidaten interessant. »Mehr Know-how im Netzwerk-Markt könnte uns mit Sicherheit nicht schaden«, so Guschlbauer.