Neue Entwicklungszentren in Deutschland

Bosch investiert Milliarden in sein Halbleitergeschäft

13. Juli 2022, 12:55 Uhr | Michaela Wurm

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Bosch will neue Innovationsfelder erschließen

Bosch Halbleiterfertigung
Bosch Halbleiterfertigung
© Bosch

Bosch will sich mit seinen Investitionen in die Mikroelektronik auch neue Innovationsfelder erschließen, wie etwa Systems-on-Chip. Damit will das Technologieunternehmen zum Beispiel Radarsensoren, wie sie für die 360-Grad-Umfelderfassung eines Fahrzeugs etwa beim automatisierten Fahren gebraucht werden, kleiner, intelligenter und zugleich kostengünstiger machen.

Speziell für die Konsumgüterindustrie arbeitet Bosch an einer Weiterentwicklung seiner mikromechanischen Systeme, kurz: MEMS. Auf Basis dieser Technik entwickeln die Forscher derzeit beispielsweise ein neues Projektionsmodul für Smart Glasses, das so schmal ist, dass es in den Brillenbügel passt. „Um unsere führende Marktposition in der Mikromechanik weiter auszubauen, wollen wir unsere MEMS-Sensoren in Zukunft auch auf 300-Millimeter-Wafern fertigen. Der Produktionsstart ist für 2026 geplant. Die neue Chipfabrik bietet uns die Möglichkeit zu skalieren – und die wollen wir ausschöpfen“, erklärt Bosch-Chef Hartung.

Ein weiterer Schwerpunkt von Bosch sind neue Halbleiter-Technologien. In Reutlingen fertigt Bosch seit Ende 2021 Siliziumkarbid-Chips (SiC) in Serie, die in der Leistungselektronik von Elektro- und Hybridautos zum Einsatz kommen. Die Nachfrage nach SiC-Chips sei hoch, die Auftragsbücher bei Bosch voll, und der Markt wachse kräftig weiter – im Jahresschnitt um 30 Prozent, teilt das Unternehmen mit.

Um die Leistungselektronik noch effizienter und kostengünstiger zu machen, forsche Bosch schon an weiteren Technologien. „Wir prüfen die Entwicklung von Chips für die Elektromobilität auf Basis von Gallium-Nitrid, wie sie bereits in Ladegeräten von Laptops und Smartphones stecken“, erläutert Hartung. Für den Einsatz in Fahrzeugen müssen diese Chips robuster werden und deutlich höhere Spannungen als bislang aushalten, bis zu 1.200 Volt.

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