Wie genau das Display mit den darüber liegenden Linsen zusammenarbeitet, die ein komplettes TV-Bild exakt auf ein Auge lenken, wollten die japanischen Entwicklungsingenieure uns nicht bis ins letzte Detail erklären. Erst hieß es, die Linsen könnten gezielt ihre Strahlformation ändern, um den Augen zu folgen, wenn man sich bewegt. Dann, dass sie fest stehen, aber abschaltbar sind. Letzteres ist eindeutig mit bloßem Auge zu erkennen, wenn man nahe genug am Fernseher steht. Im 2D-Betrieb existieren kaum Pixelstrukturen; doch wenn man auf 3D umschaltet, wird das Bild deutlich grober.
Neben der Auflösung ist für den Genuss von 3D ohne Brille entscheidend, wie abhängig die Bilder von der Betrachtungsposition sind. Bei den ersten Varianten musste man einen festen Platz in der Mitte einnehmen; bewegte man sich nur um 6,5 cm, wurden das rechte und linke Auge vertauscht und der 3D-Eindruck komplett negiert. Jetzt sieht man, dass Toshiba mit neun nebeneinander liegenden Blickpositionen einen großen Schritt in der 3DEvolution weiter ist.
Bewegt man den Kopf leicht, wird der 3D-Eindruck schwächer. Die rechenstarke CEVO Engine, das Prozessorherz des 55ZL2G, verfügt jedoch über genügend Leistung, um die Blickwinkel so zu verschieben, dass der 3D-Eindruck in Grenzen gewahrt bleibt. Rechts neben dem rechten Auge wird ein Blickwinkel projiziert, für den es sozusagen das passende linke Auge ist. Bewegt man sich dann um einen Augenabstand nach rechts, ist wieder bzw. immer noch alles in Ordnung.
Das gelingt Toshiba für neun Augenabstände, also gut einen halben Meter Positionsbreite. Rechts und links daneben werden dieselben neun Blickpositionen noch jeweils doppelt wiederholt. Insgesamt kann man also mit bis zu fünf Zuschauern im bequemen Sitzabstand auf dem Sofa gleichzeitig brillenloses 3D genießen. In unseren Tests haben sogar neun Zonen geklappt, wobei die vier äußersten jedoch tatsächlich unrealistisch großen Blickwinkeln entsprechen.