Interview mit Sebastian Hill von Siewert & Kau
»Der Monitor hat sich zum Image Device entwickelt«
Der Monitor ist nicht mehr nur Bildausgabegerät, sondern soll repräsentativ für den Arbeitpöatz sein und die hohen Anforderungen der Nutzer erfüllen.
Interview mit Sebastian Hill, Einkaufsleiter bei der Siewert & Kau
CRN: Welche Monitormodelle sind derzeit besonders gefragt? Bilden sich spezialisierte Geräte mit Curved-Display oder 4K-Auflösung schon in den Verkaufszahlen ab oder wird der Gros noch von Standardmodellen bestimmt?
Hill: Die Key-Modelle für das reine Volumengeschäft mit entsprechender Kundennachfrage sind nach wie vor 24 Zoll Monitore, mit starker Tendenz hin zu 27-Zöllern. Das Thema 4k ist hier im Vergleich nach Stückzahlen noch eher als Nische zu betrachten. Was hingegen auffällt, sind immer stärker nachgefragte Sonderformate wie etwa 21:9 Ultrawide/Cinema Monitore. Nicht zuletzt an Arbeitsplätzen, an welchen bislang beispielsweise mit zwei 21 Zoll Geräten gearbeitet wurde, könnte hier zunehmend auch ein 34 Zoll Display zum Einsatz kommen.
CRN: Wächst das Bewusstsein im Markt, dass Monitore zusehends auch individuellen Ansprüchen gerecht werden können oder werden die Bildschirme als schlichte Bildausgabegeräte wahrgenommen?
Hill: Faktoren wie Ergonomie und Design haben auch im Monitor-Bereich in den letzten Jahren schon immer eine verkaufsentscheidende Bedeutung. Wir würden sogar behaupten, dass sich Stand heute der Monitor zusehends ebenso zu einem Image Device für einen repräsentativen Arbeitsplatz entwickelt hat. Wir sehen diese Aspekte vermehrt auch im B-2-B-Bereich und Projektgeschäft.
CRN: Ist denn auch der deutsche Channel bereit, Beratung in den Verkauf von Monitoren zu investieren oder handelt es sich meist um ein Zusatzgeschäft?
Hill: Nicht zuletzt aufgrund des riesigen Angebotes an Monitoren und der vielen, unterschiedlichen Displays im Markt – allein Siewert & Kau führt 10 Marken mit über 700 Modellen im Distributionsangebot – kommt der Channel nicht umhin, seinen Kunden auch entsprechend hochwertige Beratung als Entscheidungsgrundlage mitzuliefern. So bauen wir derzeit für unsere Partner im B2B- und Systemhauskanal ein entsprechendes Monitor Competence Team auf, um mit umfassenden Produkt-Know-how gepaart mit Beratungs- und Lösungstiefe dem Monitor-Segment weiteren Value und Absatzimpulse zu verleihen.
CRN: Sind Kunden gerade im B-2-B-Bereich bereit, mehr Geld für vermeintlich optionale Features wie Ergonomie- oder Farbtreue-Eigenschaften auszugeben?
Hill: Wie schon erwähnt, spielen diese Faktoren immer häufiger eine verkaufsentscheidende Rolle – der Preis alleine entscheidet längst nicht mehr. Dies gilt sogar für das B2B- und Projektgeschäft. Hier sind beispielsweise CAD- oder Architektenbüros längst nur noch über farbtreue und kalibrierte Geräte zu überzeugen.
CRN: Gibt es eine Verschiebung vom Volume- zum Value-Geschäft oder wird der Großteil der Projekte weiterhin von hohen Stückzahlen bestimmt?
Hill: Etail und Retail sind immer schon klassisch eher Stückzahlen-dominiert und wie gesagt erwarten wir gerade im B-2-B-/Projektgeschäft mehr und mehr Value Effekte.
CRN: Wie steht es um die Monitor-Sparte bei Siewert & Kau? Zeigen Sie sich mit den Verkaufszahlen zufrieden?
Hill: Wir bei Siewert & Kau sind äußerst zufrieden mit der Entwicklung unseres Monitor-Bereichs, seit Jahren verzeichnen wir hier ein sehr solides Wachstum. Durch die Zweiteilung unseres Fastlane-Volume Geschäfts, ergänzt um die lösungsorientierte Competence Center Ausrichtung seit Jahresbeginn erwarten wir in den kommenden Monaten weiteren deutlichen Zuwachs aus dem B2B-Segment – erste positive Anzeichen deuten bereits sehr darauf hin, dass unsere Ausrichtung im Markt sehr gut aufgenommen wird.
CRN: Welche Märkte oder Produktbereiche raten Sie Monitor-Resellern? Gibt es schon ausreichend Partner, die sich auf vertikale Märkte wie den Healthcare- oder den Education-Bereich konzentrieren?
Hill: Wie gesagt, setzen wir hier ganz auf unser künftiges B-2-B-Display Competence Team. Hier werden wir uns zuerst auf die Bereiche Arbeitsplatzlösungen und Large Format sowie Digital Signage, die ebenfalls sehr beratungsintensiv sind, konzentrieren. Auch im Bereich Education werden wir unser Engagement verstärken.
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