Im ersten Quartal des laufenden Jahres konnte Ebay seinen Gewinn mehr als verdoppeln. Trotzdem zeigten sich die Anleger vom Ergebnis und weiteren Ausblick enttäuscht.
Der umfassende Umbau des Geschäftsmodells, zu dem auch ein Verstärkter Fokus auf den Fachhandel zählt, bei Ebay zeigt erste positive Auswirkungen. Laut dem aktuellen Geschäftsbericht konnte die Online-Handelsplattform im ersten Quartal des laufenden Jahres zwei Millionen neue Kunden gewinnen, wodurch der Umsatz um 3,7 Prozent auf 2,22 Milliarden US-Dollar anstieg. Das Gross Merchandise Volume (GMV), die Gesamtsumme der auf der Handelsplattform abgewickelten Geschäfte, kletterte um 2,4 Prozent auf knapp 21 Milliarden Dollar nach oben. Der Gewinn (GAAP) konnte in den ersten drei Monaten sogar auf 1,04 Milliarden Dollar gesteigert werden, mehr als das Doppelte des Vorjahreswerts von 482 Millionen Dollar. Allerdings war dieser enorme Sprung hauptsächlich auf Steuerbegünstigungen in Höhe von 695 Millionen Dollar durch die Veränderung der Gesellschaftsform mehrerer ausländischer Tochtergesellschaften zurückzuführen. Der bereinigte Gewinn (non-GAAP) sank sogar von 550 Millionen Dollar (Q1 2016) auf 538 Millionen Dollar. Im Rahmen des Rückkaufprogramms hat Ebay im ersten Quartal 10 Millionen Aktien für insgesamt 350 Millionen Dollar aus Streubesitz zurückgekauft.
Gleichzeitig musste das Unternehmen jedoch die Erwartungen für das zweite Quartal und den Rest des Jahres etwas dämpfen. So rechnet Ebay für die Periode von April Juni mit einem Umsatz zwischen 2,28 und 2,32 Milliarden Dollar, was einem währungsbereinigten Wachstum von fünf bis sieben Prozent entspricht. Statt den von Analysten erwarteten 47 Cent Gewinn je Anteilsschein entspricht das jedoch nur 43 bis 45 Cent. Die Aktie verlor daraufhin rund fünf Prozent an Wert. Für das Gesamtjahr 2017 erwartet Ebay Umsätze in Höhe von 9,3 bis 9,5 Milliarden Dollar und ein währungsbereinigtes Wachstum zwischen sechs und acht Prozent.