Im Gegensatz zu Mitbewerbern, die sich von einzelnen Sparten trennen würden oder gar ganz aufspalten, hätte sich Dell EMC für einen anderen Weg entschieden und sei daher der einzige echte End-to-End-Anbieter im Markt. »Wir können alles«, so Laurim. Dieses komplettierte Portfolio würde auch ausnahmslos allen Partner offen stehen und neue Geschäftschancen eröffnen. Das bestätigen auch zwei große Partner, Rolf Braun, CEO und Vorstand von Cema und Reinhard Schlemmer, Deputy Managing Director bei Vinci Energies Europe, im Gespräch mit CRN. Cema war Dell-Partner der ersten Stunde, hatte aber zuvor kein Geschäft mit EMC gemacht, wie Braun erklärt. EMC-Partner Vinci hatte wiederum keine Geschäftsbeziehungen zu Dell. Nach der Fusion hätte Dell EMC dem Unternehmen einen »Fast Track« ins EMC-Portfolio angeboten, so Braun. Auch Schlemmer betont, dass für Vinci die Tür in das erweiterte Portfolio weit geöffnet worden sei. Beide Partnerunternehmen sehen bereits jetzt deutliche Vorteile durch die Fusion. So hat Cema laut Braun zuvor Dells Storage-Systeme verkauft, aber für manche Lösungen hätte Dell einfache keine passenden Produkte gehabt. Dafür musste Cema früher auf andere Herstellerpartner zurückgreifen. Mit den EMC-Produkten stehe dem Systemhaus jetzt ein umfassendes Storage-Portfolio zur Verfügung. Vinci ergänzt jetzt sein Storage- Geschäft um Server- und Netzwerklösungen aus dem Dell-Portfolio, was laut Schlemmer die Transaktionskosten deutlich reduzieren würde.
Aber das ist erst der Anfang. »Wir werden immer mehr Dell EMC-Produkte wie Server und Storage zusammenbringen, um unseren Kunden noch mehr schlüsselfertige Lösungen anbieten zu können«, verspricht Dinko Eror. Er rät den Partnern aber vor allem, über Produktkategorien hinaus zu denken und sich mit neuen Themen wie hyperconverged Solutions, Cloud Computing oder gar künstliche Intelligenz (KI) zu befassen. »Das bedeutet nicht, dass Sie keine Server oder Clients mehr verkaufen sollen. Aber Sie sollten schrittweise versuchen, in neue Themen hineinzuwachsen.«
Partner, die das schon erfolgreich umsetzen, wurden am Ende des Partnertages mit Awards in sechs Kategorien ausgezeichnet. Der Award für den Partner of the Year 2016 ging an die Bechtle AG. Doris Albiez lobte den schwäbischen IT-Dienstleister als besonderen Partner, der maßgeblich dazu beigetragen hätte, Dells Partnergeschäft auf das heutige Niveau zu heben. Bechtle gehört auch zum illustren Kreis der Titanium Black-Partner von Dell EMC. Dieser Sonderstatus innerhalb der Platinum-Stufe ist wenigen, besonders wichtigen Partnern vorbehalten und »invitation only« wie EMEA-Channel-Chef Michael Collins im Gespräch mit CRN betont. Den Award für Big Data Solutions holte Vinci Energies Europe, den Cloud Solutions Award die SVA Systemvertrieb Alexander, den für Workflow Solutions Ricoh und den für Data Center Solutions Interface. Als Service Partner of the Year wurde T-Systems ausgezeichnet.