Grundsätzlich betrachten viele Unternehmen das Forderungsmanagement eher als lästigen Aufwand und vernachlässigen es daher oft – auch, weil es mit internen oder externen Kosten verbunden ist und regelmäßig negative Auswirkungen auf die Bilanz und die Liquidität hat.
Fakt ist jedoch: Ein systematisches Forderungsmanagement ist herausragend wichtig. Unternehmen schaffen dadurch Erlöse, die sie ansonsten ausbuchen müssten. Um diese Erlöse zu erzielen, sollten Unternehmen aus der ITK-Branche ihr Forderungsmanagement in einem dreistufigen Prozess aufsetzen:
1. Die Forderungen, die typischerweise verfolgt werden sollen, müssen zunächst genau analysiert und erfasst werden:
· Bestehen die Forderungen aus immer wiederkehrenden Ansprüchen, die rechtlich gleichgelagert sind?
· Müssen die Forderungen im Ausland beigetrieben werden?
· Können die Forderungen im einstweiligen Rechtschutz oder in sonstiger Weise schnell tituliert werden?
· Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass der Forderungsgegner nahe an der Insolvenz steht?
2. 2. Im Anschluss sollte die unternehmensinterne Organisation überprüft werden:
· Gibt es im Unternehmen speziell geschultes Personal, das Erfahrung bei Vollstreckungen hat?
· Entsprechen die internen Bearbeitungszeiten den ausgearbeiteten Vorgaben?
· Wie lange dauert es durchschnittlich, bis eine Forderung an einen externen Dienstleister abgegeben wird?
· Gibt es einen Qualitätsmanagementprozess, nach dem Forderungen an ein Inkassounternehmen oder eine Anwaltskanzlei zur Titulierung oder Vollstreckung abgegeben werden?
3. Es kann von Vorteil sein, die Forderungen von einem externen Dienstleister beitreiben zu lassen:
· Im Unternehmen werden Kapazitäten frei.
· Eigenrisiken können reduziert werden, wenn die eingeschalteten Dienstleister die Haftungsrisiken übernehmen.
· Ist der Prozess optimal gestaltet, lassen sich Kosten einsparen.
· Durch die erfolgreiche Vollstreckung erhöht sich der Liquiditätszufluss.