Rechtsstreit um Itanium-Plattform
Hewlett-Packard verklagt Oracle
Nachdem sich im Streit um die weitre Unterstützung von Servern mit Itanium-Prozessoren keine Einigung erzielen ließ, hat HP jetzt Klage gegen Oracle eingereicht. Oracle soll damit verpflichtet werden, Itanium-Prozessoren mit seiner Software auch weiterhin zu unterstützen.
Im bereits seit Monaten andauernden Streit um die weitere Unterstützung von Servern mit Itanium-Prozessoren haben sich die Fronten zwischen HP und Oracle weiter verhärtet. Nachdem die bisherigen Verhandlungen zu keinem Ergebnis geführt hatten, hat HP jetzt im kalifornischen Santa Clara Klage gegen seinen ehemaligen engen Partner Oracle eingereicht. Damit soll Oracle gezwungen werden, auch weiterhin die Itanium-Prozessoren zu unterstützen, die zwar veraltet sind, aber noch immer als Herz vieler Firmen-Server schlagen. Während HP deshalb seine Kunden nicht im Stich lassen will, sieht Oracle die Itanium-Server als Auslaufmodell an, dessen Unterstützung sich nicht mehr lohnt.
Im HP-eigenen Firmenblog wurde deshalb forsch verkündet: »HP wird alle rechtlichen Möglichkeit ausschöpfen, um die Interessen seiner Kunden zu schützen«. In den weiteren Ausführungen wird Oracles Widerstand als Wortbruch an den über 140.000 Kunden bezeichnet, die noch mit Itanium-Servern von HP arbeiten. Deshalb sei HP »der Überzeugung, dass Oracle rechtlich dazu verpflichtet ist, mit seiner Software die Itanium-Plattform zu unterstützen«.
Wie der HP-Blog weiter andeutet, könnte hinter Oracles sturer Verweigerungshaltung tatsächlich ein ganz anderes Interesse stecken, als keine unnötige Arbeit in ein vermeintlich sterbendes Produkt mehr zu investieren. Seit der Übernahme von Sun hat nämlich auch Oracle selbst entsprechende Server im Portfolio und wäre sicherlich alles andere als unglücklich darüber, wenn ein Teil der betroffenen Kunden neue Pakete aus Hard- und Software bei ihnen bestellen müsste.
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