Umsatzeinbruch bei Servern, Storage und Netzwerken

HPE schreibt rote Zahlen

1. Juni 2017, 12:51 Uhr | Lars Bube
HPE-Chefin Meg Whitman sieht den Konzern trotz des jüngsten Umsatzeinbruchs auf einem gutem Weg
© HPE

Während der vermeintliche kleine Bruder HP Inc. überraschend gute Zahlen für das letzte Quartal vorlegen konnte, kämpfte HP Enterprise mit einem zweistelligen Umsatzrückgang und verbuchte letztendlich sogar einen Verlust.

Als sich der IT-Gigant HP 2015 in zwei Konzerne aufteilte, sahen viele Experten in HP Enterprise den klaren Gewinner, während HP Inc. als eine Art Bad Bank mit problematischen Sparten wie dem volatilen PC- und Druckergeschäft abgekanzelt wurde. Auch wenn HPE tatsächlich die weitaus wachstums- und zukunftsträchtigen Geschäftsbereiche wie Cloud, Enterprise und Financial Services, Netzwerke, Server und Storage in sich vereint, ist die Wahrheit im Geschäftsalltag dennoch nicht ganz so einfach, wie manche glauben wollten. Das zeigen gerade erst wieder die jüngst von beiden Unternehmen vorgelegten Zahlen für das vergangene Quartal. Während HP Inc. deutlich mehr PCs und Druckerserver-clients/artikel/113773/### /-> verkaufen und so seinen Umsatz um sieben Prozent steigern konnte, musste HPE in den zweiten drei Monaten seines Fiskaljahres einen Umsatzrückgang um 13 Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar verkraften. Hier wurden bereits rund 2,5 Milliarden Dollar herausgerechnet, die noch mit den inzwischen ausgegliederten Enterprise Services umgesetzt wurden, die jetzt in der gemeinsam mit CSC geführten DXC Technology beheimatet sind.

Hatte das Unternehmen im Vorjahr noch einen ordentlichen Gewinn eingefahren, rutschte es damit jetzt sogar in die roten Zahlen und verbuchte einen Verlust (GAAP) von 612 Millionen Dollar. Die von HPE angeführten Währungsverluste durch den starken Dollar dürften nur ein Teil der Erklärung für dieses schlechte Ergebnis sein. Darüber hinaus hat das Unternehmend mit zunehmendem Wettbewerbsdruck und einer allgemein schwachen Nachfrage im Netzwerk- und Server-Markt zu kämpfen. Dabei lief das Geschäft für HPE in fast allen Segmenten schlecht. Der größte Geschäftsbereich, die Enterprise Group, verzeichnete ebenfalls einen Umsatzrückgang von 13 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar. Im darin enthaltenen Bereich Netzwerke sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar um knapp 30 Prozent. Auch bei den Servern und Storage-Produkten stand am Ende ein Minus von 14 beziehungsweise 13 Prozent zu Buche. Der zweite Bereich, Software, generierte elf Prozent weniger Umsatz als noch im Vorjahr. Bei den Softwarelizenzen ging der Umsatz sogar um 29 Prozent nach unten. Einzig der Bereich Financial Services konnte um elf Prozent wachsen und mit einem Umsatz von 872 Millionen Dollar mehr erwirtschaften, als die Software-Sparte.

Konzernchefin Meg Whitman sieht HPE dennoch auf einem guten Weg und die Ausgliederung der Enterprise Services als gelungen an. Die Anstrengungen ihres Unternehmens würden sich für die Kunden und Partner lohnen, war sich Whitman sicher. Allerdings kündigte sie im Rahmen der Vorstellung des Quartalsergebnisses auch ein neues Sparprogramm an, mit dem die Kosten im Laufe des Jahres um bis zu 300 Millionen Dollar gedrückt werden sollen. »Der Abschluss des Spin-Mergers unseres Enterprise Service Geschäfts gibt uns die Möglichkeit, unsere Kostenstruktur weiter zu optimieren«, erklärte HPEs Chief Financial Officer, Tim Stonesifer.


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