Nach Korruptionsskandal und Milliardenverlust bei Imtech musste der Mischkonzern seine ITC-Beteiligungen verkaufen. Für Heribert Fritz begann ein Kampf um sein Lebenswerk und die Zukunft von mehr als 1.200 Mitarbeiter der zum Konzern gehörenden Fritz&Macziol-Gruppe (FuM).
CRN: Rückblickend betrachtet: War es nicht doch ein Fehler, dass Sie Ihr IT-Haus 2006 an den niederländischen Konzern Imtech verkauft hatten?
Fritz: Wir haben während dieser Zeit an der Seite von Imtech unser Geschäft doch massiv ausbauen können: Von damals 300 auf aktuell über 1.200 Mitarbeiter und den Umsatz mehr als verdreifacht. Unsere damalige Wachstumsstrategie ist aufgegangen, insofern sehe ich keine Fehler.
CRN: Der Korruptionsskandal bei Imtech und der anschließend notwendige Verkauf der ICT-Sparte muss doch auch dem Ruf von FuM geschadet haben? Dafür sorgten doch allein schon ihre Wettbewerber in Kundengesprächen.
Fritz: Da muss ich Sie und die geschätzten Wettbewerber leider enttäuschen. Natürlich gab es solche Versuche. Aber alle unsere Kunden und Mitarbeiter sind noch da, einige Führungskräfte sind zu uns zurückgegehrt, wie Oliver Schallhorn, um einen Namen zu nennen. Geholfen hat, dass wir uns innerhalb der Imtech stets eine Eigenständigkeit bewahren konnten, sonst hätte ich FuM damals auch nicht verkauft. Das passte übrigens in die Imtech-Strategie der Dezentralität.