»Coffee Lake«-Prozessoren mit LGA 1151v2

Intel wechselt den Sockel

7. August 2017, 13:19 Uhr | Lars Bube
Das Tick-Tock-Modell wird um eine weitere Optimierungsstufe gestreckt

Wenige Wochen vor dem offiziellen Launch von Intels neuer Chipgeneration »Coffee Lake« mehren sich die Vorzeichen, dass der Hersteller damit auf einen neuen Sockel setzen wird. Wer auf die ersten Core-i7-CPUs mit sechs Kernen wechseln will, braucht wohl auch ein neues Motherboard.

Dass Intel sich mit den letzten CPU-Generationen offiziell vom Tick-Tock-Modell bei den Entwicklungsschritten verabschiedet und mit der Einführung mehrerer Optimierungsstufen die Zyklen der Architekturen deutlich verlängert hat, führte bei vielen Kunden zu der Hoffnung, dass damit auch eine langfristigere Kompatibilität der Motherboard-Chipsätze mit neuen Prozessoren gewährleistet wird. Doch dieser Wunsch nach nachhaltigen Aufrüst-Möglichkeiten könnte schon im Herbst wieder enttäuscht werden. In den vergangenen Wochen sind mehrfach Informationen durchgesickert, wonach Intel mit den kommenden »Coffe Lake«-Prozessoren zwar offiziell den LGA 1151-Sockel beibehält, allerdings in der neuen »Version 2«. Da dieser ein leicht verändertes Pin-Layout haben soll, würden die aktuellen Kaby-Lake-Prozessoren nicht in den erst vor zwei Jahren eingeführten LGA-1151-Sockel passen und könnten somit nicht einfach gegen ihre Nachfolger ausgetauscht werden.

Neben Berichten von Medien wie WCCFTech wurde dieser Umstand vor wenigen Tagen offenbar auch von einem Tweet des Motherboard-Herstellers ASRock bestätigt. Dieser hatte laut Techradar die Frage eines Kunden, ob er mit seinem aktuellen Z270-Motherboard auch die neuen Intel-CPUs der achten Generation nutzen könne, klar verneint. Etwas erstaunlich war allerdings die Erklärung dafür. Demnach werden die Chipsätze der aktuellen 200-er-Familie nicht mit Coffee Lake zusammenarbeiten, die stattdessen unbedingt den Nachfolger der 300-er-Baureihe benötigen. Inzwischen wurde der entsprechende Tweet allerdings wieder gelöscht. Andere Quellen berichten hingegen, dass die Chipsätze an sich durchaus kompatibel sind und Intel aufgrund von Produktionsengpässen sogar selbst Anfangs vor allem auf modifizierte Z270-Chips setzen wird.

Doch selbst wenn die Chipsätze durch ein Update zur Zusammenarbeit mit den Coffee-Lake-Prozessoren gebracht werden können, bleibt das physikalische Problem der Pins. Schon nach zwei Jahren heißt es damit für alle, die auf die neuen Intel-CPUs wechseln wollen, dass sie sich damit einhergehend wahrscheinlich auch ein neues Motherboard zulegen und eine größere Umbauaktion in ihrem PC vornehmen müssten. Zumindest die Kunden dürfte das nicht gerade freuen, ob sich für den Fachhandel dadurch zusätzliches Verkaufspotenzial ergibt, wird sich erst zeigen müssen.


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