Im Vergleich zum nur 35 Dollar teuren – bzw. billigen – Bestseller Raspberry Pi sticht zuerst einmal die Rechenleistung des Edison hervor: Die beiden Silvermont-Cores spielen in einer ganz anderen Liga als der antiquierte ARM11-Core des mit 700 MHz getakteten Broadcom BCM2835, dazu ist ein Programmiermodell High-Level-OS plus Echtzeit-OS nicht möglich. Dem Pi fehlt ebenso der On-Chip-Flashspeicher, der RAM-Speicher ist mit 512 KB nur halb so groß wie beim Edison. Man muß dabei auch bedenken, dass bei Anwendungen, die der Pi noch rechnen kann, diese auf dem Edison in erheblich kürzerer Zeit laufen können und er anteilig damit länger im Sleep-Modus verharren kann. Man muß daher bei batteriebetrieben Anwendungen mit fixer Energiemenge genau rechnen, wie sich das Integral P x t über der Zeit darstellt.
Bei der Konnektivität werden zwei unterschiedliche Ansätze gegenüber: Der Ethernet-Schnittstelle des Pis (10/100 Mbit) stehen die Funkmodule des Edison gegenüber, wobei per WiFi 802.11n Datenraten von bis zu 450 Mbit/s möglich sind.
Was dem Edison fehlt, ist eine GPU, die der Broadcom-Chip integriert. Kameramodule u.ä., die für den Pi lieferbar sind, sind somit in der Edison-Welt ein Ding der Unmöglichkeit.
In Summe ist Edison, auch wenn es für die Maker-Community entwickelt wurde, der wesentlich professionellere – aber eben auch geringfügig teurere – Ansatz. Beide Rechner werden nach unserer Ansicht somit in Zukunft ihre Märkte finden und eine Existenzberechtigung haben.