IDF 2014

Intels »Edison« als Raspberry-Pi-Killer?

25. September 2014, 12:37 Uhr | Lars Bube
Die Oberseite des Edison mit entfernter Abdeckung
© Intel

Intel hat erstmals technische Daten seines Kleinrechner-Moduls »Edison« veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die beiden Silvermont-CPUs von einem dritten Energiespar-Core des Typs Quark unterstützt werden. Wird Edison damit zu einer ernsthaften Pi-Alternative?

--- canonical[http://www.computer-automation.de/steuerungsebene/industrie-pc/artikel/112825/] ---Intels »Edison« ist ein nur 3,5 x 2,5 cm großes Kleinrechner-Modul mit einem 70-Pin-Konnektor, dessen SoC einen auf 500 MHz heruntergetakteten Dual-Core-Atom-Prozessor auf Basis der Silvermont-Mikroarchitektur und eine Quark-CPU mit 100 MHz Taktfrequenz kombiniert. Die Quark-CPU wird als 'Mikrocontroller' angegeben. Eine GPU ist nicht verbaut, dafür ein Wifi-Modul von Broadcom, ein Bluetooth-Chip, ein 1 GByte großer Arbeitsspeicher und 4 GByte embedded-Flash-Speicher für das Betriebssystem.

Der Wifi-Chip 43340 von Broadcom nutzt die Frequenzbänder 2,4 und 5 GHz in den Standards 802.11 a/b/g/n, das Bluetooth-Modul unterstützt den Standard in Version 4.0. Ob Bluetooth LE unterstützt wird, wird nicht erwähnt. Insgesamt gibt es 40 GPIOs, die als SD-Karten-Schnittstelle, 2 UARTs, 2 I2C, ein SPI, 1 I2S, 1 USB-2.0.-OTG-Controller und einen Taktausgang von 32 kHz oder 19,2 MHz konfiguriert werden können. 12 GPIOs können für sonstige Zwecke genutzt werden, davon 4 als PWMs. Der 'Edison' benötigt eine Versorgungsspannung zwischen 3,3 und 4,5 V, die Leistungsaufnahme soll im Standby-Modus ohne WiFi und Bluetooth bei 13 mW liegen, mit aktivem Bluetooth bei 21 mW und mit aktivem Wifi bei 35 mW.

Die Unterseite des Edison mit entfernter Abdeckung
Die Unterseite des Edison mit entfernter Abdeckung
© Intel

Zwei Breakout-Boards

Das Intel Breakout Board ist nur wenig größer als das Edison-Modul selbst und hat zu den Pins korrespondierende Lötlöcher im Abstand von 0,1 Inch. Zusätzlich verfügbar sind eine UART-zu-USB-Brücke mit USB-Mikro-Typ-B-Konnektor, eine USB-OTG-Schnittstelle mit Typ-AB-Konnektor und einen Stromversorgungs- (7 bis 15 V Gleichspannung Eingang) sowie Batterieanschluss. Ein zweites Arduino-Board ist deutlich größer. Zusätzlich zu den USB-Schnittstellen des kleinen Breakout-Boards hat es 20 Digital-Ein-/Ausgangs-Pins (davon 4 für PWMs), 6 Analogeingänge, 1 UART, ein I2C, 1 SPI, zwei USB 2.0-Host-Schnittstellen, einen Micro-SD-Karten-Slot und den Stromversorgungsanschluss ebenfalls für 7 bis 15 V Gleichspannung.

Intel stellt sich das ganze so vor, dass auf den Silvermont-Cores Yocto-Linux in der Version 1.6. und auf der Quark-CPU ein RTOS laufen soll – welches auch immer. Damit ist Edison echtzeitfähig. Das Konzept kennt man u.a. von Freescales Vybrid-Chips, die es freilich mit ARM-Cores abbilden. Das Edison-Modul zusammen mit dem Arduino-Board kostet 107 Dollar, Edison alleine 50 Dollar und zusammen mit dem kleinen Breakout-Board 75 Dollar. Die Firma Sparkfun hat bereits 14 eigene Erweiterungsmodule für 'Edison' entwickelt.


  1. Intels »Edison« als Raspberry-Pi-Killer?
  2. Wie schlägt sich Edison gegenüber dem Raspberry-Pi?

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