Erst die Separation in zwei Konzerne, nun könnte HPE vor einer weiteren Abspaltung stehen. Finanzinvestoren bekunden Interesse an HPE, nicht zuletzt wegen einer Innovation, mit der HPE eine revolutionär neue Computerarchitektur vorstellt.
Spekulationen über einen Teilverkauf von HPE an Finanzinvestoren kursieren bereits länger im Markt. Nun bringen US-Medien Investoren ins Spiel, die den Technologiekonzern ganz oder teilweise übernehmen wollen. Wie CRN aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr, hat HPE intern gegenüber den Mitarbeitern alle Übernahmespekulationen als haltlos zurückgewiesen.
Offiziell kommentierte HPE-Chefin Meg Whitman die bekannt gewordenen Pläne aber nicht, HPE wolle seine Softwaresparte mit den hauptsächlich zugekauften Big Data-Spezialisten Vertica und Autonomy verkaufen und damit laut Reuters zwischen sechs und acht Milliarden US-Dollar erzielen. Zuvor brachte eine andere US-Quelle sogar den gesamten Verkauf des Konzerns für 40 Milliarden Dollar an Private Equity-Konzerne ins Spiel. Genannt wurden die Investoren Carlyle Group, KKR und Apollo Management Group. Maßgeblich soll bei HPE COO Chris Hsu die mögliche Abspaltung der Software-Sparte vorantreiben. Der Manager kam vor zwei Jahren von KKR zu HPE und besitzt demnach beste Kontakte zum jetzt genannten Finanzinvestor.
Erst vor kurzem hatte Dell seine Software-Sparte in die Selbständigkeit entlassen. Einen ähnlichen Schritt könnte HPE-Chefin Meg Whitman ins Auge fassen und damit HPE noch stärker als bisher als hardwarebasierten Infrastrukturhersteller positionieren. Die Fokussierung könnte helfen, Innovationen schneller als bisher in den Markt zu tragen.
Der Konzern steht in diesem Jahr womöglich vor dem Durchbruch einer wegweisenden neuen Technologie. Mit dem Forschungsprojekt »The Maschine« verspricht HPE eine völlig neue Computerarchitektur auf Basis der Memristor-Speichertechnik, die bei Schnelligkeit und Speicherkapazität bisherige Client-Systeme um ein Mehrfaches übertreffe. Ein erster Prototyp, den der Hersteller in den USA ausgewählten Top-Partnern aus Deutschland vor kurzem vorstellte, soll dieses Jahr offiziell gezeigt werden.