Keine Konkurrenz für AMD und Nvidia

»Iris Xe DG1«: Intels erste Desktop-Grafikkarte

28. Januar 2021, 9:01 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Gaming-Version bereit zum Test

Raja Koduri zu Intel Iris Xe HPC
Auf Twitter schwärmt Chefdesigner Raja Koduri von der deutlich stärkeren Intel Iris Xe HPC, die spätestens nächstes Jahr erwartet wird.
© Intel / Screenshot Twitter Raja Koduri

Die Iris Xe bringt in der Laptop-Version 96 Execution Units (EU) und 768 Shader-Kerne mit, in der Desktop-Version sind es 80 EU und 640 Shader-Kerne. Selbst im Vergleich zu Nvidias aktuellem Einsteigermodell RTX 3060 mit ihren 3.584 Shader-Kernen (Cuda) also ein regelrecht mickriger Wert. Ähnlich sieht es beim Speicher aus. Während Intels Iris-Xe-Grafikkarten nur vier GByte des sonst eher als Arbeitsspeicher für Laptops und Smartphones genutzten LPDDR4X mitbringen, warten aktuelle Gaming-Karten hier mit mindestens 8 GByte auf, der zudem mit etwa der doppelten Bandbreite Adressiert wird. Die damit zu erwartende Leistung dürfte ähnlich wie bei den APUs sein und ungefähr auf dem Niveau von Einsteigerkarten aus 2017 wie Nvidias Geforce GT 1030 liegen. Das reicht vielleicht für die gelegentliche Nutzung älterer Allerweltstitel, aber sicher nicht für halbwegs aktuelle Spiele-Kracher.

Doch all das ist Intel durchaus bewusst, wie die anvisierten Zielgruppen und die Vertriebsstrategie zeigen. Die von Partnern wie Asus gefertigten Karten soll vor allem in vorgefertigten Business- und Standard-PCs eingesetzt werden und sind nur für einige dazu passende OEM-Partner und Systemintegratoren erhältlich. In diesen Desktop-Umgebungen für Power-User werden sie nach ersten Informationen nur mit Intel-CPUs zusammenarbeiten und ein speziell angepasstes BIOS benötigen. Ein recht überschaubares Marktsegment also, zumal die Vorteile der diskreten Version gegenüber ihrer integrierten Schwester minimal sind. Immerhin soll sie im normalen Business-Betrieb bis zu 4 Monitore mit 4K-HDR-Auflösung bespielen können. Da auch ihr die Iris-XS-LP-Architektur zugrunde liegt, ist sie mit einer TDP von 30 Watt zudem recht sparsam. Ihr größter Vorteil liegt aber wohl bei Intel selbst. Der Hersteller kann damit wichtige Erfahrungen sammeln, etwa über das Zusammenspiel der Grafikkarten und ihrer Treiber mit der Software.

Dennoch ist damit ein Konkurrent für AMD und Nvidia nicht abgeschrieben. Um das zu untermauern, hat Koduri gerade erst wieder per Twitter einen weiteren Ausblick auf die Entwicklung von Intels neuer Hardware-Familie gegeben. Unter anderem veröffentlichte er dort ein Foto und Daten eines tatsächlich für den Gaming-Einsatz entwickelten »Iris Xe-HPC-Chips« und schwärmte von einem »Traum für Chipdesigner«. Schon in der aktuellen Ausbaustufe soll dieser es auf 2.048 Shader-Kerne bringen und damit schon deutlich näher an halbwegs aktuelle Gaming-Grafikkarten herankommen.

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