Schleichende Entwicklung - rasende Vernetzung

IT formt die neue Unterhaltungselektronik

15. Januar 2015, 14:19 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Schwieriger Patient 4K

»Unterhaltungselektronik besteht aus mehr als dem normalen Fernseher.« Hans-Jürgen Schneider, Vertriebsleiter bei DexxIT (Foto: DexxIT)
»Unterhaltungselektronik besteht aus mehr als dem normalen Fernseher.« Hans-Jürgen Schneider, Vertriebsleiter bei DexxIT (Foto: DexxIT)
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Weiterhin unklar bleibt, wann der positive Effekt der 4K-Technologie auf die TV-Verkaufszahlen eintritt, den Branchenexperten quasi seit dem vergangenen Jahr prophezeien. »Die Ultra HD-Technologie ist der Schritt hin zu einem noch realistischeren Fernseherlebnis und somit eine der treibenden Kräfte auf dem deutschen Fernseher- und Unterhaltungselektronikmarkt«, bekräftigt unter anderem Kay Karcher, CEO des deutschen TCL-Exklusivdistributors Karcher, die Prognosen der Industrie. »UHD-Fernseher, Fernseher mit sehr großen Bildschirmdiagonalen sowie Curved TVs stellen viele Möglichkeiten dar, um den Erwartungen der Verbraucher gerecht zu werden.« Die tatsächlich sichtbaren Auswirkungen auf den Markt lassen jedoch auf sich warten. Die Analysten von Dataxis gehen davon aus, dass Ultra HD erst 2018 eine tragende Rolle für den Massenmarkt spielen wird. Dann soll es rund 17 Millionen Haushalte mit entsprechenden Geräten in Europa geben.

Vorerst bleibt 4K allerdings Nische und aufgrund der vergleichsweise hohen Preise oft eine Lösung für eine kleine Käuferschaft. Gerade da Nutzer Serien und Filme immer öfter über Streaming-Dienste abrufen und dazu Tablets sowie Smartphones nutzen, ist der Neukauf eines hochauflösenden Fernsehers nicht immer die erste Wahl der breiten Masse. Dennoch soll der TV vorerst nicht verdrängt werden. »Während sich das Zuschauerverhalten ändert, bleibt der Fernseher das beliebteste Gerät, um Videoinhalte anzuzeigen«, sagt Steve Koenig, Director of Industry Analysis der Consumer Electronics Association (CEA). »Nutzer haben von verschiedensten Devices Zugriff auf gestreamte Videos, aber bei der Frage, wie sie Content zuhause am liebsten konsumieren, geben 58 Prozent an, bevorzugt auf dem TV zu schauen.« Im gleichen Atemzug sagt Koenig, dass Ultra HD-Geräte nicht zuletzt durch diese weiterhin starke Basis der Fernseher positive Zukunftsaussichten hätten. Laut einer Studie der CEA sollen 33 Prozent der befragten Konsumenten darüber nachdenken, sich in den kommenden drei Jahren ein entsprechendes Gerät zu kaufen.

Entscheidendes Argument dürfte für die Nutzer letztendlich sein, ob hochauflösende Inhalte zur Verfügung stehen. In Hinblick auf das Fernsehprogramm ist zu bezweifeln, dass es eine rasche Umstellung geben wird, die Filmindustrie hat hingegen im Rahmen der CES in Las Vegas einen ersten Schritt getan. Einige der größten Unternehmen des Marktes haben sich zu einer Ultra HD-Alliance zusammengeschlossen, um einen gemeinsamen Standard zu definieren und den Käufern die Technik schmackhaft zu machen. Teil der Allianz sind unter anderem Dolby, Netflix, Panasonic, Samsung, Sony, Walt Disney, Warner Brothers und Twentieth Century Fox. Unter anderem wollen die Unternehmen analysieren, warum 3D bei den Konsumenten ein Misserfolg war und aus diesen Erkenntnissen eine Roadmap für den 4K-Vertrieb, aber auch für damit einhergehende Technologien wie den Audio-Bereich erstellen.

Mit diesem erhält der Handel unterdessen einen deutlichen Aufschwung und Produktkategorien an die Hand, die hohe Margen und viel Wachstumspotenzial mit sich bringen. Die gfu geht 2015 von 3,3 Millionen verkauften Docking-Lautsprechern aus, was einem Wachstum von 51,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Und auch Lautsprecherboxen kommen auf eine Absatzerwartung von 1,6 Millionen Stück und damit ein Plus von 18,2 Prozent. Laut den Analysten werden darunter 900.000 Soundbars mit einem Wachstum von 28,5 Prozent sein. »Während klassische Hi-fi-Anlagen ausgedient haben, bieten Bluetooth-Lautsprecher satten Sound und kristallklare Höhen im kompakten Format – ganz ohne Kabelchaos«, so Schneider von DexxIT.


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  2. Schwieriger Patient 4K
  3. Verschwimmende Grenzen

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