So viel Lob hat, nach Jahren, in denen vor allem von Verunsicherung und Vertrauensverlust unter den Handelspartner die Rede war, schon lange kein HP-Manager mehr erhalten. Jochen Erlach ist auf seiner ersten großen Pressekonferenz als PPS-Chef denn auch eifrig bemüht, die bisher erreichten Erfolge herauszustreichen und positive Impulse für den weiteren Kurs zu setzen. »HP muss wieder die Technologieführerschaft übernehmen.« Der PPS-Chef ist sich bewusst, dass man diesen Vorstoß aus einer schwierigen Marktsituation heraus unternehmen muss: »Wir waren früher in allen Bereichen die Nummer eins, in manchen Bereichen haben wir eingebüßt.« Grundsätzlich kämpft der Hersteller, wie andere Hardware-Lieferanten auch, mit Einbußen sowohl bei Systemen wie auch bei Druckern. »Vor allem im Consumer-Bereich sind die Absätze eingebrochen, dort herrscht auch preislich ein Hauen und Stechen, an dem wir uns nicht beteiligen werden«, erklärt Erlach und betont gleichwohl: »Wir wollen den Consumer-Bereich deshalb nicht vernachlässigen, aber wir konzentrieren uns auch hier auf höherwertige Produkte und wollen über unseren Support überzeugen.« Im Business-Bereich gelte es, die führende Stellung auszubauen. Erlach vertraut dabei auf die neuen Produkt-Line-Ups: Das Chromebook, neue PC- und Notebook-Serien, Elite-Pads sowie im Druckerbereich auf den HP Officejet Pro X-Drucker und ein Laser-Setup. Verstärkt adressieren will Erlach darüber hinaus spezielle Marktsegmente, in denen man zuletzt wenig reüssieren konnte: Den Bildungsbereich, Öffentliche Auftragsgeber, den Mobility-Markt und das Segment Telematik.
Diesen Weg will HP, wie bereits beteuert, verstärkt mit den Handelspartnern gehen: Der Großteil des Geschäfts soll an die Partner übergehen. Neben den rund 13.000 Partnern im SMB-Segment sind das auch die 3.000 Kunden im Corporate & Enterprise-Bereich sowie öffentliche Auftraggeber. Die Überführung dieser Kunden an die Handelspartner startet ab sofort mit einer Kundeninformation und soll sich dann schrittweise ab dem vierten Quartal 2013 vollziehen. Auch bei den 200 Top-Partnern, die HP künftig weiter direkt betreuen wird, kommen auftragsbezogen immer wieder Partner als zusätzliche Dienstleister ins Spiel. Erlach kann mit Blick auf die Arbeit der Channelchefin Gabriele Pohl, die diese Initiative bereits seit knapp einem Jahr vorantreibt, viele Verbesserungen feststellen: »Die Zusammenarbeit mit den Partnern hat sich deutlich verbessert, es gibt immer weniger Konflikte.« Das sei aber lange noch nicht genug: »Wir hatten schon einmal das hundertprozentige Vertrauen unserer Partner – da wollen wir wieder hin!«