CRN: Ein weiteres wichtiges Thema ist Industrie 4.0. Fujitsu hat dafür vor kurzem ein eigenes Kompetenzzentrum am Standort München in Betrieb genommen. Welchen Stellenwert hat das Thema bei Fujitsu?
Werner: Deutschland ist im internationalen Vergleich sehr stark im produzierenden Gewerbe und hat speziell in dieser Branche viele Unternehmen des so genannten gehobenen Mittelstands. Dementsprechend ist das Thema Industrie 4.0 hierzulande für uns von überragender Bedeutung. Es beschränkt sich ja nicht nur auf die Kommunikation zwischen Maschinen, sondern reicht wesentlich weiter – bis hin zu Themen wie Edge Computing, Sicherheit oder Cloud. Dabei ist die Datenhaltung in deutschen Cloud-Rechenzentren für viele Unternehmen ein ganz wichtiger Faktor.
CRN: Die Nähe zum Fujitsu-Produktionsstandort in Augsburg ist nicht zufällig gewählt. Spielt Industrie 4.0 und IoT in der Fujitsu-Fertigung bereits eine Rolle und wenn ja, nutzen Sie diese Erfahrungen auch für Kundenprojekte?
Werner: Eindeutig ja. Wir haben in den vergangenen Jahren konsequent die Digitalisierung der Abläufe in Produktion und Logistik vorangetrieben. Dies ist aufgrund des Fehlens passender Angebote am Markt übrigens häufig auch in »Co-Creation« mit Partnern geschehen, so dass manche Lösungen in Augsburg erstmals zum Einsatz kommen. Komplett RFID-gestützte Logistikketten, dynamische Teststeuerungen, dynamische Montageanleitungen für Arbeiter in der Produktion – diese Liste ließe sich munter weiter fortführen. Zudem arbeiten wir beispielsweise mit dem Roboterhersteller Kuka unter anderem an neuartigen Lösungen für die Mensch-Roboter-Kollaboration in der Elektronikfertigung. Von derartigen Erfahrungen profitieren natürlich auch unsere Kunden. Das Interesse daran ist riesig.