Komponentenhandel muss neue Terrains erobern

Der Preis- und Margendruck wie auch der Trend zu Komplettsystemen bereiteten den Anbietern im Haifischbecken Komponentendistribution zuletzt nur wenig Freude und Gewinne. Die Komponentenspezialisten entdecken allerdings neue wachstumsversprechende Geschäftsperspektiven, etwa in Nischenmärkten oder bei Branchenanwendungen.

In den Pioniertagen der IT-Industrie waren die Komponentenbroker und Distributoren die Speerspitze des sich eben erst etablierenden IT-Channels. Ob großer Assemblier, kleiner Schrauber oder der mehr oder weniger gut sortierte Laden für die Bastlerkundschaft – erste Anlaufstelle für sie alle waren die gut vernetzten, flinken Großhändler die erste Anlaufstelle. Firmen wie die Münchner CTT, die 1982 Seagates erster europäischer Distributor für Festplatten und in Folge eine Größe im Komponenten-Business wurde. Der Gründer und Vorstand der Firma, Günther Kalina, blickt gerne auf die frühen, wilden Jahre des Geschäfts zurück: »Ich war ein Pionier, ich habe den PC-Handel mit aufgebaut.«

Die Branche hat sich über die Jahrzehnte aber natürlich stark verändert. Die einstigen Konkurrenten der CTT aus der Distribution, etwa Macrotron oder Computer 2000, gibt es so heute nicht mehr. Das Komponentengeschäft entwickelte sich gerade auch in Deutschland dennoch zu einem äußerst wettbewerbsintensiven Haifischbecken, in dem sich neben den Broadlinern Ingram Micro, Tech Data und Also auch immer mehr flexibel agierende Schnelldreher etablieren konnten. Schnell aufsteigende und wieder verblühende Branchengrößen wie CHS oder Astra machen deutlich, wie dynamisch sich der Komponentenhandel entwickelte. Ebenso wie beispielsweise der steile Aufstieg der erst vor zehn Jahren gegründeten Action IT: Die vormaligen Devil-Manager Gernot Sonnek und Mark Scherer bewiesen mit ihrer neuen Firma, dass mit den klassischen Tugenden der Komponentendistribution – Schnelligkeit, Flexibilität und der gute Draht zu allen Geschäftspartnern – in diesem Segment immer noch Erfolge zu erzielen waren.

1. Komponentenhandel muss neue Terrains erobern
2. Prozesse auf knappe Margen eingestellt
3. Speicherbedarf sorgt für Nachfrage
4. Komponenten für Virtual Reality und IoT