Die sinkenden PC-Verkaufszahlen wirken sich zunehmend auch auf das Zubehörgeschäft aus. Dafür gibt es in anderen Bereichen wie Telekommunikation, Foto und Gaming neue Vertriebswege und wachsende Chancen auf Umsatz bei ordentlichen Margen.
Trotz des wirtschaftlichen Gegenwindes bleibt der ITK-Markt in Deutschland ein Zugpferd. Laut den aktuellen Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung GfK ist der Markt für Informationstechnologie in Westeuropa im ersten Quartal 2013 um 4,0 Prozent auf ein Umsatzvolumen von 14,6 Milliarden Euro angewachsen. Dennoch hinterlassen Trends wie die sinkenden PC-Absatzzahlen oder der Smartphone- und Tablet-Boom in den einzelnen Bereichen deutliche Spuren. Die GfK sieht den Markt denn auch derzeit vor allem von innovativen Trendprodukten getrieben: »Media Tablets, mittlerweile eine feste Größe im Computermarkt, stehen dabei besonders im Fokus der Verbraucher, neben den sogenannten UltraThin-Notebooks, sehr dünnen und leichten Geräten«, so das Fazit der GfK. Das größte Plus aller im GfK TEMAX Deutschland beobachteten Sektoren erzielte dabei allerdings eindeutig der Bereich Telekommunikation, der dank der anhaltenden Erfolgsgeschichte der Smartphones um 21,7 Prozent auf über zwei Milliarden Euro gewachsen ist. Diese Entwicklungen spiegeln sich direkt auf dem Markt für Zubehör wider. Die Konsumforscher prognostizieren für diese Segmente nebst zugehörigen Accessoires vielversprechende Aussichten für die zweite Hälfte 2013 und darüber hinaus.
Ein Zeichen für den Umschwung zu neuen Produktkategorien ist der Umbau bei alteingesessenen Firmen wie Intel, die ihre Desktop-Motherboards aufgibt und sich künftig lieber auf die Entwicklung mobiler Prozessoren konzentrieren will. Ähnliches gilt für Enermax, das neben den PC-Netzteilen zunehmend versucht, im Komponenten-Bereich für Server Fuß zu fassen. Aber auch reine Zubehörhersteller denken immer öfter radikal um. So hat etwa Arctic das Cooling aus seinem Namen entfernt und sein Portfolio wesentlich verbreitert. Neben den bekannten Kühlern für PC-Systeme gibt es inzwischen auch zahlreiche Consumer Electronics-Artikel wie Kopfhörer, Entertainment-Center, elektronische Spielzeugautos und diverse Peripherie-Produkte von den Schweizern. Ein Drittel des Umsatzes stammt laut Peter Jankowski, weltweiter Verkaufsleiter bei Arctic, inzwischen aus diesen neuen Produktkategorien. In den USA wird der größte Umsatz aktuell schon mit zwei Audioprodukten generiert. »Die Smartphone- und Tablet-Entwicklung kommt auch uns zu Gute. Bluetooth-Kopfhörer liegen bei den Absatzmengen bei uns vor den Kabelgebundenen, obgleich diese natürlich günstiger sind«, führt Jankowski aus.
(Einzelintervies siehe: So tickt der Zubehör/Markt