HPs Konzernchefin Meg Whitman setzte mit ihrer Keynote am Abschlusstag das Highlight der weltweiten Partnerkonferenz. Für Begeisterung bei den Partnern sorgten nicht nur Whitmans Bekenntnis zum Hardwaregeschäft, sondern vor allem ihr charmantes und entschlossenes Auftreten auf dem Partnerevent.
„Das Vertrauen in HP wiederherstellen“ hieß die Botschaft von Meg Whitman für die rund 3.000 Partner in Las Vegas. In ihrer mitreißenden Keynote am Abschlusstag der weltweiten Partnerkonferenz betonte die neue Konzernchefin ihre Absicht, HP aus den Negativ-Schlagzeilen zu bringen und den Ruf des Herstellers als verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner zu restaurieren. Ausführlich ging Whitman auf die unglückliche Entscheidung ihres Vorgängers Leo Apotheker ein, die PC-Sparte zur Disposition zu stellen. Ihre Vorredner an den ersten Konferenztagen hatten die Ereignisse nach der intern nur als „the August, 18. Announcement“ bezeichneten Ankündigung größtenteils verschämt übergangen. Nach ihrem Amtsantritt sei sie sehr schnell zu der Entscheidung gekommen, dass HP und die PSG besser zusammen blieben, so Whitman. Anhaltenden Beifall spendeten die Partner als Whitman betonte, „Der Kern dieser Company, seine DNA ist die IT-Infrastruktur. 70 Prozent des Umsatzes machen wir mit Hardware und deshalb halten wir daran fest.“ Apothekers Plan, HP in eine Software- und Service Company umzuwandeln erteilte Whitman damit eine klare Absage: „Wir brauchen Software, das heißt aber nicht, dass wir HP in eine Software Company umbauen.“
Nichts Neues gab es dagegen zum Thema Tablets. „Die Industrie braucht ein viertes Betriebssystem neben Windows, Apple und Android“, so Whitman. Aber von HP wird das ganz offensichtlich nicht kommen. Der Hersteller setzt hier ganz klar auf seinen Partner Microsoft. WebOS soll als open source weiterentwickelt werden.
Whitmans Rede, dramaturgisch geschickt auf den letzten Tag der Konferenz gelegt, verfehlte ihre Wirkung nicht. Die neue Chefin verbreitete Aufbruchsstimmung und präsentierte sich als entschlossene und nahbare Führungsfigur, die sich beim Lunch unter die Partner mischte, artig in die Schlange am Buffet einreihte und bereitwillig für Fotos posierte. Die Reaktion der Partner war dann auch durch die Bank positiv. Oder wie es ein amerikanischer Partner ausdrückte: „Wenn ich nach Hause komme und gefragt werde, wie der neue CEO so ist, dann werde ich sagen: she rocks!“