ICT CHANNEL: Lässt sich der ökologische Spareffekt gebrauchter Hardware überhaupt erfassen?
Bent: Dass refurbished IT ökologische Spareffekte mit sich bringt, steht außer Frage. Zwar fällt auch bei der Aufbereitung oder Reparatur CO2 an und es werden Ressourcen benötigt, jedoch deutlich weniger. Diese Spareffekte konkret zu beziffern, ist aktuell noch nicht einheitlich gelöst. Von welcher Nutzungsdauer gehen wir aus? Wem wird der CO2-Ausstoß aus der Produktion zugeschrieben, oder wer-den die Emissionen über den Lebenszyklus verteilt? Unser gemeinsames Ziel sollte sein, den Einkauf bedarfsorientierter zu gestalten, Geräte so lang wie möglich zu nutzen, zu reparieren und am Ende fachgerecht zu recyceln.
ICT CHANNEL: Mit welchen Angeboten und Services kann CDS Partner im Handel dabei unterstützen, das Bewusstsein für den verlängerten Lebenszyklus von Hardware zu fördern und neue Kunden zu gewinnen?
Bent: Gute Argumente allein reichen den Endkunden manchmal nicht aus. Durch Ausprobieren können sie in Erfahrung bringen, ob refurbished IT ihren Vorstellungen entspricht. Daher geben wir Resellern zwei starke Tools mit an die Hand: Erstens können Händler interessante Geräte online 48 Stunden unverbindlich reservieren, um in dieser Zeit das Angebot mit Kundinnen und Kunden abzustimmen und anschließend zu bestellen. Zweitens bieten wir mit einer erweiterten Widerrufsmöglichkeit von 30 Tagen nicht nur dem Händler, sondern auch seinem Kundenkreis eine Sicherheitsoption an. Sollte das Produkt nicht überzeugen, kann es dann ohne Weiteres retourniert werden.
Darüber hinaus haben wir mit dem „alles aus einer Hand“ Gedanken unser Serviceangebot vom Roll-back über Grading, Refurbishment und Wiedervermarktung niedrigschwellig gestaltet, sodass es al-len Beteiligten möglichst einfach gemacht wird, nachhaltig zu handeln.
ICT CHANNEL: Wie funktioniert die von CDS ebenfalls angebotene Möglichkeit der Spende und an wen gehen die Geräte?
Bent: Die Idee zum IT-Spendenprojekt hat sich zum einen aus unserer Geschäftstätigkeit als Wiederaufbereiter und -vermarkter gebrauchter IT ergeben, zum anderen durch unser langjähriges Engagement für den guten Zweck. Wir spenden gemeinnützigen Projekten in der Region bereits seit vielen Jahren wiederaufbereitete IT. Uns war bewusst, dass es einen Bedarf an nachhaltigen Alternativen zur Entsorgung von Altgeräten gibt. Unternehmen fehlt zum Teil der Zugang zu Wiederaufbereitungsmöglichkeiten. Durch unsere Kontakte in die Vereins- und Stiftungswelt wussten wir auch: Hier besteht ein Bedarf an IT, es fehlt aber der Zugang zu Unternehmen. Mit unserem IT-Spendenprojekt wollen wir eine Verknüpfung beider Akteure schaffen und bieten mit unserem Refurbishment gleichzeitig mehr Sicherheit für beide: Unternehmen gehen kein Risiko ein, dass sich auf den Geräten noch sensible Daten befinden und Organisationen können sicher gehen, dass die Geräte voll funktionstüchtig sind.
Zu Beginn der Ukraine-Krise wollten wir als Unternehmen helfen und sind aktiv auf eine Reihe von Organisationen zugegangen, um Spendenwege für gebrauchte IT zu etablieren. Bei den Spenden handelt es sich um IT-Assets, gebrauchte Arbeitsgeräte und andere Altgeräte von externen Unternehmen. Spenderinnen und Spender können dann auf uns zu kommen und wir übernehmen die Koordination, das Refurbishment und den Versand zu den Spendenempfängern.
Inzwischen haben wir schon eine Reihe an sozialen Projekten im In- und Ausland unterstützen können. Zum Beispiel konnten wir mithilfe der Spendenden ein Jugendcenter in Rumänien mit Hardware ausstatten oder eine Unterkunft für Geflüchtete in Sachsen.