Um Energie zu sparen, müssen in China mehrere Elektronikhersteller Teile ihrer Produktion vorläufig stoppen. Damit drohen ihren Kunden, darunter Giganten wie Apple und Tesla, weitere Engpässe beim Nachschub.
Kaum gibt es erste zarte Zeichen der Hoffnung auf eine Besserung der angespannten Nachschubsituation im Halbleitermarkt, schon trifft die davon abhängigen Industrien jetzt der nächste Nackenschlag. Die chinesische Regierung und einige Provinzregierungen haben in einzelnen Landesteilen strenge Einschränkungen für den Stromverbrauch verhängt. Während die Bürger seit Montag möglichst weitgehend auf energiehungrige Geräte wie Mikrowellen, Föns, Waschmaschinen und Wasserkocher verzichten sollen, müssen Geschäfte früher schließen und nicht lebensnotwendige Fabriken ihre Produktion stark drosseln oder einstellen. Offiziell wird der Schritt mit dem Erreichen der Klimaziele begründet, aber auch fehlende Energiereserven aufgrund der Trockenheit dürften dabei eine Rolle spielen.
Von den strikten Maßnahmen betroffen sind auch die Lieferanten mehrerer Technologiekonzerne. So muss etwa die Foxconn-Tochter Eson Precision Engineering mehrere Produktionsstätten bis mindestens Freitag schließen. Eson produziert unter anderem Bauteile für Hersteller von Smartphones und Unterhaltungselektronik, aber auch für Kunden aus der Automobilindustrie wie Tesla. Zumindest noch bis Donnerstag pausiert Concraft, wo unter anderem Teile für Apples iPhone-Kopfhörer vom Band laufen. Der Hersteller geht jedoch davon aus, die Nachfrage vorübergehend aus seinem Lager erfüllen zu können. Beim Zulieferer Unimicron Technology, der ebenfalls Apple bedient, soll ein Teil der Ausfälle über erhöhte Produktion in anderen Werken abgefangen werden.