Konsolidierungswelle

Neue Konkurrenz im Rechenzentrum

21. September 2010, 16:45 Uhr | Ulrike Garlet

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Juniper mit ehrgeizigen Zielen

Im Gegensatz zu Brocade hat Juniper bei seinem Einstieg ins Switching-Geschäft auf die eigene Entwicklungsabteilung gesetzt. Mit seiner Vision vom »neuen Netzwerk«, der nun vorgestellten »3-2-1«-Rechenzentrumsarchitektur und einer Reihe neuer Produkte drängt Juniper ebenfalls mit Nachdruck ins Data Center. Der amerikanische Hersteller, der vor allem im Security-Geschäft und im Carrier-Umfeld bekannt ist, positioniert sich seit seinem Einstieg in den Markt für Enterprise Switching als neue Alternative im Rechenzentrum. Rund zwei Jahre, nachdem die ersten Switches der EX-Serie ausgeliefert wurden, hat sich Juniper dem Marktforschungsunternehmen Dell’Oro zufolge einen Marktanteil von zwei Prozent erobert. Mit einem Platz im deutlich hinter den Branchengrößen Cisco und HP abgeschlagenen Verfolgerfeld von Switching-Herstellern gibt sich Juniper allerdings nicht zufrieden. »Es ist unser erklärtes Ziel die klare Nummer drei im Markt zu werden und so wie es zurzeit aussieht, werden wir das auch in den nächsten zwölf Monaten schaffen«, stellt Kai Hollensett, Channelchef für die DACH-Region bei Juniper, klar.

Seine Ansprüche im Rechenzentrum unterstreicht Juniper mit einer ganzen Reihe von neuen Produkten. Im Mittelpunkt steht die neue »3-2-1«-Netzwerkarchitektur für Rechenzentren. »Das ist das Ende der Kompromisse«, verspricht Juniper-Mitbegründer Pradeep Sindhu. Im bisherigen Netzwerkansatz müsse ein Unternehmen zur Steigerung der Performance neue Geräte hinzufügen, was nicht nur teuer sei, sondern das Netzwerk auch komplex mache. Kosten ließen sich dagegen nur durch Abstriche bei Geschwindigkeit und Skalierbarkeit reduzieren. Mit Hilfe der neuen Data Center-Architektur ermöglicht es Juniper nun, die Zahl der Netzwerkebenen von drei auf zwei zu reduzieren. »Das ist aber nur der erste Schritt auf der Reise«, kündigt EMEA-Channelchef David Small bereits an. Im Rahmen von Junipers Data Center-Projekt Stratus sollen Netzwerke bis Mitte nächsten Jahres in einer Ebene zusammengefasst werden. »Keiner von unseren Konkurrenten bietet die Möglichkeit mit nur einer Ebene im Rechenzentrum zu arbeiten«, gibt sich Small selbstbewusst.

Juniper erweitert außerdem sein Switching-Portfolio um den Switch »EX4500« für 10-GbE-Netzwerke sowie neue 10-GbE-Linecards und das Routing-Portfolio um den »MX80 3D«, einen 3,5-Zoll-Edge–Router. Neu sind außerdem die vier Applikationen »Virtual Control«, »Ethernet Design«, »Security Design« und »Service Insight«, die auf dem einheitlichen Betriebssystem Junos aufsetzen, ein dynamisches Sicherheitsmodell und das neue Dienstleistungsportfolio »Juniper Care Plus«.

Dass im Data Center bald wieder Ruhe einkehren könnte ist dabei unwahrscheinlich. Im Gegenteil. Die Übernahme-Gerüchteküche brodelt weiter. Bereits seit längerem gibt es Gerüchte, HP oder IBM könnten Brocade übernehmen. Nachdem Dell in der Übernahmeschlacht um 3Par gerade eben erst leer ausgegangen ist, könnte Dell stattdessen nun Brocade übernehmen. Auch die Gerüchte, Cisco könnte den langjährigen Verbündeten EMC übernehmen, halten sich weiter.


  1. Neue Konkurrenz im Rechenzentrum
  2. Neuer Rivale HP
  3. Brocade als neue Alternative
  4. Juniper mit ehrgeizigen Zielen

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