Ein System der Misswirtschaft
Neuer COO räumt Triumph-Adler auf
Guiscardo Pin steht als neuer COO von Triumph-Adler vor einem Scherbenhaufen. Im Gespräch mit Computer Reseller News hat er die Situation nicht beschönigt und in offenen Worten beschrieben. Außerdem hat er eine genaue Vorstellung, wie es mit TA weiter gehen soll.
Die Situation, die Guiscardo Pin vorgefunden hat, als er zum
1. November die Leitung der operativen Geschäfte bei Triumph-Adler übernommen hat, gleicht einer übel riechenden Tiefkühltruhe, die seit Jahren nicht abgetaut wurde: Wenn man einmal anfängt, Schicht für Schicht abzutragen, stößt man in jeder Ecke auf neue unliebsame Überraschungen. Wie Pin im Exklusiv-Interview mit Computer Reseller News ausführt, kommen die »Überraschungen« inzwischen nicht mehr täglich aber immer noch wöchentlich. »Es gibt viele Altlasten, die wir bereinigen müssen«, erklärt Pin.
Der COO kommt von T-Systems und Siemens und wird in der Branche von vielen als »Turnaround-Manager« bezeichnet. In beiden Unternehmen war er mit schlecht laufenden oder defizitären Sparten befasst und hat es jedes Mal geschafft, die Bereiche wieder auf einen profitablen Kurs zu führen. Die Aufgabe, die ihm bei Triumph-Adler bevorsteht, ist jedoch besonders brisant. »Es ist eine große Herausforderung«, räumt Pin nach wenigen Wochen in der neuen Position ein. Triumph-Adler hatte das Jahr 2009 mit roten Zahlen abgeschlossen, aber das ist noch nicht das größte Problem des Unternehmens. Pin spricht von einem System der Misswirtschaft, das er seit November vorgefunden habe. Eine Reihe von Personen seien für diesen Zustand verantwortlich und würden zum Teil auch gerichtlich dafür zur Verantwortung gezogen.
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