Im Bildungssektor besteht in punkto Digitalisierung nach wie vor ein erheblicher Nachholbedarf. Mit dem »DigitalPakt#D« soll die Modernisierung digitaler Infrastrukturen an deutschen Schulen nun forciert werden. Branchenexperten erklären, welche Produkte und Lösungen im Bildungsbereich gefragt sind.
Die Nutzung des Internets und digitaler Geräte gehört heute selbstverständlich zur Lebens- und Arbeitswelt. An vielen deutschen Schulen hat die IT-Ausstattung allerdings nicht mit der rasanten technologischen Entwicklung Schritt gehalten. Zwar sind digitale Medien grundsätzlich im Klassenzimmer angekommen, wie die Untersuchung »Digitale Schule – vernetztes Lernen« des Branchenverbands resümiert. Aber Lehrer und Schüler sind mit der technischen Ausstattung an ihren Schulen noch lange nicht zufrieden: Über 40 Prozent der Lehrer bewerten diese als mittelmäßig oder schlecht. Das zeigt die Studie »Schule Digital« der Initiative »D21«. Die Lehrer beurteilen die demnach Computer als zu alt, die Software sei nicht auf dem neuesten Stand und jeder vierte Lehrer findet das Internet zu langsam für den Einsatz im Unterricht. Auch der Support lässt zu wünschen übrig. Ein Drittel der befragten Lehrkräfte ist mit der technischen Unterstützung nicht zufrieden. Wenn man sich betrachtet, wie der Support an den meisten Schulen geregelt ist, wird schnell klar warum: Drei von vier Befragten geben an, dass der Support durch eine Lehrkraft erledigt wird.
Das Bildungsministerium hat die Zeichen der Zeit durchaus erkannt und will nun verstärkt digitale Bildung in deutschen Schulen fördern. Damit den Schulen die notwendige Infrastruktur zur Verfügung steht, hat Bundesbildungsministerin Johanna Wanka im vergangenen Jahr Jahr den sogenannten DigitalPakt#D mit den Bundesländern initiiert. Fünf Milliarden Euro sollen den rund 40.000 Grundschulen, weiterführenden allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen in den kommenden fünf Jahren zur Verfügung gestellt werden. Ziel ist es, damit die digitale Ausstattung wie Breitbandanbindung, WLAN und Geräte zu finanzieren. Die für die Schulpolitik zuständigen Bundesländer sollen im Gegenzug die passenden pädagogischen Konzepte entwickeln und sich auf gemeinsame technische Standards einigen. Angesichts des Modernisierungsbedarfs ist die Summe, verteilt über fünf Jahre auf 40.000 Schulen, allerdings kein Anlass für Euphorie. Immerhin ist zumindest ein Anfang gemacht und das Programm kann ein gutes Signal für weitere Initiativen und Ideen sein. Die IT-Hersteller und ihre Handelspartner können sich jedenfalls auf eine entsprechend hohe Nachfrage vorbereiten und haben zielgenau die richtigen Lösungen im Angebot.