Jeder Schüler und jeder Lehrende soll zukünftig ein vernetztes und multifunktionales Endgerät nutzen können. So steht es in dem Strategiepapier »Bildung in einer digitalen Welt«, das von der Kultusministerkonferenz im Dezember 2016 herausgegeben wurde. Die Publikation enthält auch Vorschläge, wie dieses Ziel unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Finanzierungsvoraussetzungen in den Ländern erreicht werden kann. Ein mögliches Konzept heißt BYOD – bring your own device, bei dem jeder Schüler und Lehrer sein privates Gerät mit in die Schule nimmt. Die Lösung scheint plausibel: Immerhin nutzen laut D-21-Studie 94 Prozent der befragten Schüler ein Smartphone.
Mit BYOD starten die Schüler mit komplett unterschiedlichen technischen Voraussetzungen in den Unterricht, so der häufigste Einwand gegen das Konzept. Die staatliche Realschule Rottenburg an der Laaber hat eine App entwickelt, mit der das Problem gelöst werden kann. Sie wurde vom Bitkom dafür mit dem zweiten Platz des Delina-Innovationspreises für digitale Bildung 2017 ausgezeichnet. Eine Alternative stellt das Konzept BYRD- bring your rented device dar. Die Geräte werden in dem Fall von den Eltern gemietet. Die Schule bekommt damit meist ein Gesamtpaket, das auch die Softwarelizenzen und den Support umfasst.
Eine weitere Möglichkeit ist das mobile digitale Klassenzimmer. Hier stehen PCs in einem Tablet- oder Notebookwagen bereit, der gleichzeitig als sichere Aufbewahrung und Ladestation dient. Werden Geräte zentral von der Schule zur Verfügung gestellt, sind robuste Modelle gefragt, die notfalls auch einen Sturz vom Tisch unbeschadet überstehen. »Ein häufiger Supportfall innerhalb von Bildungseinrichtungen ist ein zerbrochenes Display«, sagt Martin Rist, Education Business Manager Deutschland bei HP. »Aus diesem Grund hat HP ein Convertible speziell für Bildungsmarkt entwickelt, das sowohl mit Gorillaglas als auch gummierter Umrandung ausgestattet ist.«
Die Administration und Nutzung digitaler Medien sollte in Schulen besonders einfach und intuitiv gestaltet sein. Dafür gibt es mittlerweile ein breites Angebot an Lernmanagement-Systemen. Diese Softwarelösungen vereinen drei wesentliche Funktionen: Die Administration von Nutzern und Zugriffsrechten, die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern und das Management verschiedener Lehrinhalte. Gleichzeitig lassen sich über die Software auch die Geräte in einer Klasse zentral steuern: Braucht der Lehrende die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Schüler, kann er die Rechner ausschalten. Schüler haben die Möglichkeit über eine Chat-Funktion Fragen an den Lehrer zu stellen oder sich in geschützten Communities zu Projekten austauschen. Acer und HP beispielsweise bieten diese Funktionen über ihre »Classroom Manager« an.