»DigitalPakt#D« treibt Modernisierung voran

Neuer Schwung für das Education-Geschäft

8. Februar 2017, 12:02 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Fragmentierter Markt – Chance für Systemhäuser

In Deutschland ist Bildung Aufgabe der Länder, die damit auch einen Großteil der Finanzierung schultern. Für alle öffentlichen, allgemeinbildenden Schulen werden Investitionsentscheidungen damit auf kommunaler Ebene getroffen. Im Hinblick auf die IT-Ausstattung kann jede Schule ihre eigenen Vorstellungen formulieren. IT-Anbieter müssen damit bis in die kommunale Ebene Kontakte aufbauen, um Projekte erfolgreich abzuschließen. Das föderale Bildungssystem ist aber auch gleichzeitig eine große Chance für Fachhändler und Systemhäuser, die über enge Beziehungen vor Ort verfügen. Hersteller und Distributoren haben die Herausforderung erkannt und sich auf die dezentrale Organisation des Education-Business eingestellt. Dazu gehört vor allem die Unterstützung der Partner. »Das Geschäftsfeld Education funktioniert völlig anders als beispielsweise die Industrie«, erklärt Kay Müller, Leiter Projektmanagement bei Bluechip Computer. »Die Vor- und Nachbereitung bei Projekten ist aufwendiger und bedarf eines gut koordinierten und weitreichenden Partnernetzwerks.« Bluechip hat deshalb vor einigen Jahren ein eigenständiges Team etabliert, das sich um die Bearbeitung von Projekten und Ausschreibungen kümmert und Partner ab der Planungsphase unterstützt.

In Bezug auf räumliche Gegebenheiten, Schülerzahlen und Bildungsauftrag differieren die allgemeinbildenden Schulen stark. Deshalb sind bei der IT-Ausstattung individuelle und maßgeschneiderte Lösungen gefragt. Auch Ingram Micro stellt individuell auf den Bildungsmarkt zugeschnittene Lösungen bereit, wobei der Broadliner von seinem breiten Portfolio profitiert. Den Fachhandelspartnern bietet Ingram Micro eine große Palette an Trainings und Schulungen an, die sowohl technische als auch vertriebliche Themen abdecken.

Ein Produkt- und Serviceportfolio speziell für den Schulbereich hat Bechtle in seinem Programm »Bechtle@School« zusammengestellt. Das Unternehmen will Schulen individuelle Lösungen bieten - von der Planungsphase bis zur Regelung des Supports. Dazu gehören spezielle Warenkörbe für Schulen, die Hardware-Ausstattung, Softwarelizenzen sowie Security-Konzepte und das Management von Zugriffsrechten. Außerdem bietet das Systemhaus Qualifizierungsmaßnahmen für Lehrer an und organisiert Informationsevents, bei denen Verantwortliche neue IT-Lösungen kennenlernen können.

Hersteller-Programme für den Bildungssektor

Auch die Hersteller haben Programme aufgesetzt, um der Fragmentierung des Marktes zu begegnen. HP beispielsweise hat das »HP Channel Education Programm« initiiert, um Fachhändler im Bildungsmarkt zu unterstützen. Die Zertifizierung erfolgt in Form von Trainings, aber auch gewisse finanzielle Voraussetzungen müssen gegeben sein.

Lenovo hat für Deutschland und Österreich das Programm »Lenovo Campus« gestartet. Es adressiert alle Bildungseinrichtungen, von der Schule bis zum Forschungsinstitut. Gleichzeitig richtet es sich auch an Schüler, Studenten und Auszubildende indem für diese Zielgruppen besondere Angebote erstellt werden. Das Portfolio wird über spezielle Campushändler vermarktet, von denen es derzeit rund 30 in Deutschland und sechs in Österreich gibt. Diese Händler decken die gesamte Bandbreite ab, vom reinen Projektgeschäft bis hin zum Endkunden-Webshop.

Bis alle Schulen mit moderner IT-Technik ausgestattet sind wird es noch eine Weile dauern. Angesichts schmaler Bildungsbudgets und sanierungsbedürftiger Gebäude wird digitale Bildung nicht nur mit öffentlichen Geldern realisierbar sein. Gerade bei der Ausstattung der Schüler mit Endgeräten sind kreative Konzepte seitens lokaler Händler und Partner immer häufiger erfolgreich, wie beispielsweise bei der iPad-Klasse der Theresia-Gerhardinger-Realschule im Landkreis Dachau. Fachhändler sollten die Bereitschaft der Eltern nutzen, in die digitale Bildung ihrer Kinder zu investieren.


  1. Neuer Schwung für das Education-Geschäft
  2. WLAN und skalierbare IT-Infrastruktur
  3. BYOD oder BYRD als Chance
  4. Fragmentierter Markt – Chance für Systemhäuser

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