Nintendo

Nintendo 3DS im Test

24. März 2011, 15:35 Uhr |

3D ohne Brille: Woran die Hersteller großer TV-Geräte fieberhaft arbeiten, hat Nintendo im Kleinen bereits zur Serienreife gebracht. Wir testen 3DS und stellen die neuesten Spiele-Kracher vor.

3DS, Nachfolger der mit über 140 Millionen verkauften Exemplaren erfolgreichsten Videospiel-Plattform aller Zeiten, setzt vollends auf den Zauber räumlicher Bilder und die totale Vernetzung. Die Technik stellt eine echte Pionierleistung dar, die Konsole selbst ist ein letztes Aufbäumen des japanischen Herstellers. Denn die Konkurrenz im mobilen Spielesektor ist durch die Flut leistungsfähiger Smartphones und Tablet-PCs wie das iPad enorm gewachsen.

Schon der Verkaufstermin ist brisant: Zeitgleich zum europäischen 3DS-Start am 25. März erscheint auch die nächste Generation von Apples iPad, das sich dank drastisch erhöhter Grafikkapazitaten als Spielekonsole empfiehlt und in den USA bereits reißenden Absatz findet. Sony kündigte dagegen für Ende des Jahres das NGP an - das Next Generation Portable. Der Nachfolger der PSP besitzt eigenen Angaben zufolge die Leistungsfähigkeit einer PlayStation3, passt aber gerade noch so in die Hosentasche.

Nintendo hat die Gefahr erkannt, wie schon beim Technik-Wettrüsten der Wohnzimmerkonsolen ins Hintertreffen zu geraten. Deshalb sucht der japanische Traditionshersteller nach neuen Alleinstellungsmerkmalen. "Aktuell befinden wir uns in einer Periode, in der es schwierig werden wird, den Wert unserer Inhalte beizubehalten, wenn es und nicht gelingen sollte, Erfahrungen zu liefern, die auf den Smartphones nicht möglich sind", sagte Nintendo-Präsident Satoru Iwata. 3D soll die Lösung sein.

Was leistet 3D?

Vorweg: Die Tiefentechnik des 3DS funktioniert. Erstaunlich gut sogar. Die zum DS abwärts kompatible Konsole besitzt wie der Vorgänger zwei Bildschirme. Der untere (drei Zoll groß, Auflösung: 320 mal 240 Pixel) ist gewohnt berührungsempfindlich und wird mithilfe eines ausziehbaren Touchpens bedient. Der obere (3,53 Zoll groß, Auflösung: 800 mal 240 Pixel) erzeugt hingegen stereoskopische 3D-Bilder, die sich mit bloßen Auge wahrnehmen lassen. Zum Einsatz kommt eine sogenannte Parallax-Barriere, die beiden Augen des Probanden mit unterschiedlichen Bildern versorgt, die im Gehirn zu einem dreidimensionalen Objekt zusammengesetzt werden. Wackelbilder oder Postenkarten, bei denen sich das Motiv je nach Blickwinkel verändert, funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip.

Beim 3DS sollte man jedoch möglichst wenig wackeln. Andernfalls drohen Doppelbilder, die auch jene zu sehen bekommen, die dem Spieler neugierig über die Schulter schauen. Bei richtigem Abstand und Winkel sowie höchster Intensität wirkt das Geschehen jedoch, als ob man durch ein Fenster in eine plastische virtuelle Welt blicken würde. Wem die visuelle Täuschung allerdings zu viel wird, der kann die Stärke des Tiefeneffekts stufenlos regulieren - oder bei auftretenden Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen den 3D-Modus komplett abschalten, was Nintendo bei Kindern unter sechs Jahren auch empfiehlt. Aus reiner Vorsicht.


  1. Nintendo 3DS im Test
  2. Technisches Innenleben
  3. Spielekracher im Anmarsch

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+