Starke Nachfrage nach Smartphones und Tablets

So machen Systemhäuser Geld mit Mobillity-Lösungen

8. Dezember 2011, 16:18 Uhr | Ulrike Garlet

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

CRN-Interview mit Martin Dencker von mStore

Martin Dencker von mStore Hamburg
Martin Dencker von mStore Hamburg

CRN: Welche Rolle spielt der Verkauf von mobilen Lösungen derzeit für ihr Geschäft?

Dencker: Das ist der Markt der Zukunft. Es geht nicht mehr um stationäre Rechner, sondern um mobile Lösungen. Allerdings versteht jede Kundegruppe etwas anderes unter einer Mobility-Lösung und je nach Einsatzgebiet sind andere Features gefordert. Überall online zu sein, ist für die meisten ein wichtiges Thema. Dann kommt es aber darauf an: Genügt ein Smartphone, ein Tablet, eine Lösung mit oder ohne Tastatur – da gehen die Ansprüche stark auseinander.

CRN: Wie hat sich die Nachfrage nach Smartphones und Tablets in den vergangenen Monaten entwickelt?

Dencker: Interessant ist, dass sich derzeit gerade Unternehmenskunden aus eher konservativen Branchen mit mobilen Lösungen ausstatten wollen. Versicherungsmakler müssen nicht mehr mit Broschüren in den Außendienst, sondern gehen direkt mit dem iPad zu ihren Kunden. Dasselbe gilt für Rechtsanwälte, Steuerberater oder auch den Medizinsektor.

CRN: Doch gerade bei diesen Kunden geht es oft um hochsensible Daten. Haben die Unternehmen keine Angst vor Sicherheitslücken?

Dencker: Diese Problematik gibt es ganz sicher. Die Kunden wollen wissen, wo ihre Daten sind und wo die Schlüssel gespeichert werden. Aus meiner Sicht hat das iPad von Apple den großen Vorteil, dass es ein geschlossenes System ist. Es gibt keinen USB-Anschluss und keine Viren. Die Schlüssel sind nicht auf dem Gerät, sondern im Unternehmen.

CRN: Das geschlossene System bringt jedoch auch Nachteile mit sich. Viele Systemhäuser, die bisher noch nicht im Apple-Umfeld tätig waren scheuen beispielsweise die Integration über iTunes.

Dencker: Wir sind natürlich Spezialisten auf diesem Gebiet, wir haben Tools, zum Teil von Apple, zum Teil aus Eigenproduktion, mit denen wir die Implementierung der Geräte ganz ohne iTunes vornehmen können. Man braucht kein iTunes im Unternehmensnetzwerk. Hier sehe ich eine große Chance für die Reseller – der Aufbau von Know-how ist alles.

CRN: Welche Hersteller außer Apple werden denn derzeit nachgefragt?

Dencker: Kunden, die ein offenes System bevorzugen, fragen beispielsweise nach HTC. Blackberry ist nach wie vor im Rennen. Im Tablet-Bereich ist Samsung eine echte Konkurrenz – eigentlich der einzige Hersteller, der an Apple herankommt.

CRN: Setzen Unternehmen Smartphones und Tablets bereits im Rahmen einer langfristigen IT-Strategie ein oder halten die Geräte derzeit noch eher »durch die Hintertür« über die privaten Geräte der Mitarbeiter Einzug in die Unternehmen?

Dencker: Derzeit schleichen sich die Geräte zu rund 95 Prozent durch die Hintertür ein. Die Durchdringung von Smartphones und Tablets ist noch nicht so groß, aber trotzdem schon spürbar. Die Mitarbeiter erwarten von ihrem Unternehmen, dass Smartphones und/oder Tablets zur Verfügung gestellt werden. Das Thema »Bring your own device« stellt die Firmen jedoch vor große Sicherheitsprobleme. Viele unterschätzen dieses Risiko. Wir können von einer »Bring your own Device«-Politik im Unternehmen nur abraten. Aber selbst wenn die Mitarbeiter, mobile Geräte gestellt bekommen, wollen sie diese oft auch privat nutzen. Hier sind Systemhäuser gefragt, eine Lösung zu erarbeiten, die Sicherheitsrisiken minimiert.


  1. So machen Systemhäuser Geld mit Mobillity-Lösungen
  2. Servicegeschäft im Vordergrund
  3. Android auf dem Vormarsch
  4. CRN-Interview mit Martin Dencker von mStore

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