Für die meisten Systemhäuser steht dabei weniger der Verkauf von Hardware im Vordergrund, sondern das Servicegeschäft. Schließlich erwarten die meisten Unternehmen ein umfassendes Lösungspaket, das auch die Integration und die Realisierung hoher Sicherheitsanforderungen umfasst. »Mit Hardware ist nicht viel verdient, gerade bei Anbietern mit klaren Alleinstellungsmerkmalen. Für uns stehen Beratung und Produktschulungen im Vordergrund, zunehmend auch Lösungen für die Administration der Geräteflotte und die Integration in die bestehende Infrastruktur«, sagt Ulrich Weilnhammer, Vorstand beim IT-Dienstleister Quentia.
Für Systemhäuser ist es allerdings keine leichte Aufgabe, sich als kompetenter Ansprechpartner im lukrativen Mobility-Markt zu positionieren, denn Anwender, IT-Abteilungen und das Management stellen meist differenzierte Anforderungen an den Einsatz und die Nutzung mobiler Geräte. Systemhäuser brauchen Know-how, das weit über den reinen Hardware-Verkauf hinausgeht. Sie müssen sich mit Integrationsplattformen und softwarebasierenden Managementlösungen ebenso auskennen wie mit Netzwerken, IT-Security und Messaging. Das Feld, in dem Dienstleister im Mobility-Geschäft aktiv werden können, reicht von der strategischen Beratung über das Design bis hin zur Implementierung mobiler Lösungen. Auch die Übernahme von Supportleistungen oder der komplette Betrieb der Lösungen wird von vielen Unternehmen nachgefragt.
Um diese Anforderungen erfüllen zu können, investieren Systemhäuser zunehmend in die Ausbildung der Mitarbeiter. »Wir haben uns intensiv ein Jahr lang mit dem Aufbau von Ressourcen und Know-how beschäftigt - und zwar bevor ein sichtbarer Bedarf von Kundenseite erkennbar war. Für unser Haus war das eine strategische Entscheidung«, sagt etwa Quentia-Vorstand Ulrich Weilnhammer.
Bei der Entscheidung für mobile Geräte stand Blackberry in der Gunst der Unternehmen lange unangefochten an der Spitze. Aus Sicht der Unternehmens-IT ist das proprietäre System am sinnvollsten, da Kriterien wie Sicherheit, Integrationsfähigkeit, Managebarkeit und Support hundertprozentig gewährleistet werden. »Aus Business-Sicht gibt es derzeit keinen Grund, das Blackberry durch ein iPhone auszutauschen«, bestätigt Günter Kurth, Business Leader Mobile Business Solutions, bei Computacenter.
Dennoch sind iPhone und vor allem iPad gerade dabei, dem Blackberry den Rang abzulaufen. Auch bei Business-Nutzern spielen emotionale Aspekte und der Spaßfaktor eine immer wichtigere Rolle. Neben dem schicken Design und der Beliebtheit der Marke Apple schätzen viele Anwender die einfache Nutzung. »Ein tatsächlicher Businessnutzen steht dabei erst einmal nicht im Vordergrund, denn in Sachen Sicherheit, Infrastrukturintegration und Kosten müssen Unternehmen im Vergleich zu geschäftstauglichen Geräten wie Blackberry Abstriche machen«, sagt Mobility-Experte Günter Kurt.