Exklusiv-Gespräch mit Gustavo Möller-Hergt

Straffer Also Actebis-Konsolidierungsplan greift

2. August 2012, 0:00 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Apple- und Samsung-Distribution startet

Das Also Actebis-Management: Ralf Retzko, Thomas C. Weissmann und Gustavo Möller-Hergt (Bildquelle: CRN)
Das Also Actebis-Management: Ralf Retzko, Thomas C. Weissmann und Gustavo Möller-Hergt (Bildquelle: CRN)

Bei Also Actebis hat das Management vor allem an drei Stellschrauben gedreht. Durch Entlassungen und eingestellte Bereiche, die 240 Stellen gekostete haben, wurden Personalkosten gesenkt. Rund 3.000 Mitarbeiter sind beim Broadliner jetzt beschäftigt. Deutliche Einsparungen erzielt Also Actebis auch bei den Betriebskosten. Allen voran die teuren IT-Plattformen wurden konsolidiert. Die sieben verschiedenen ERP-Systeme in zwölf Ländern sind in einem ersten Schritt auf drei reduziert worden. Allein hier spart Also Actebis drei Millionen Euro jährlich an Lizenz- und Wartungskosten. Ziel ist die weitere Homogenisierung auf ein einziges SAP-Kernsystem. »Wir haben weder Umsatz noch Kunden verloren«, sagt Möller-Hergt, was man durchaus als Anspielung auf Pannen anderer Distributoren im Zusammenhang mit SAP-Umstellungen verstehen kann. Zudem arbeiten an der weiteren Optimierung der Logistik Spezialisten, die von der Bertelsmann-Tochter Arvator neu zu Also Actebis gestoßen sind.

Der Umsatzrückgang bei Also Actebis im ersten Halbjahr um sieben Prozent auf 2,87 Milliarden Euro ist unter anderem auf das schwächer werdende PC-Geschäft zurückzuführen. Außerdem ging bis Juni dieses Jahres das wachstumsstarke Tablet-Geschäft mit iPads am Broadliner vorbei. Der kürzlich mit Apple geschlossene Distributionsvertrag ist erst ab Juli wirksam. Im Juni hat Also Actebis bei Apple Orders in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags platziert. Auch mit Samsung, dem nach Apple zweitwichtigstem Player bei Tablets und Smartphones, schloss der Broadliner ein Vertriebsabkommen. Die beiden Hersteller sollen künftig für »bedeutende zusätzliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen« sorgen.

Ansonsten achtet CFO Ralf Retzko strikt auf die Senkung der Betriebskosten, zu der auch der Kapitaleinsatz für die Bevorratung zählt. »Profitabilität und nachhaltiges Wachstum sind feste Säulen unserer MORE-Strategie«, führt Möller-Hergt aus. Daher kann der Manager gelassen den Umsatzrückgang kommentieren. Man habe sich von unprofitablem Geschäft in wenig lukrativen Produktsegmenten getrennt. »Weniger ist mehr«, lautet die Devise. Diese Losung so in Prozesse umzusetzen, dass Produktmanager sie im Tagesgeschäft wie Luft zum Atmen inhalieren, ist eine der Lieblingsbeschäftigungen von Möller-Hergt.


  1. Straffer Also Actebis-Konsolidierungsplan greift
  2. Apple- und Samsung-Distribution startet
  3. Actebis-Brand verschwindet

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