Mit seinen 5,6 Petaflops konnte der HPC-Cluster »Hazel Hen« aus Stuttgart einen Platz unter den zehn schnellsten Rechnern im aktuellen Ranking der 500 leistungsstärksten Supercomputer der Welt erobern.
Im Rahmen der vergangene Woche im texanischen Austin abgehaltenen International Supercomputing Conference wurde auch die neueste »Top 500«-Liste der schnellsten Supercomputer der Welt vorgestellt. Wie auch schon bei den letzten Aktualisierungen, die jeweils im Halbjahrestakt veröffentlicht werden, gab es dabei an der Spitze der Liste kaum Veränderungen. Bereits zum sechsten Mal in Folge liegt der chinesische Rechner »Tianhe-2« (Milchstraße 2) mit seiner Linpack-Rechenleistung von sagenhaften 33,86 Petaflops unangefochten an der Spitze des Feldes. Die Anlage in Guangzhou wird ausschließlich von der Nationalen Universität für Verteidigungstechnologie des chinesischen Militärs genutzt und verfügt über mehr als 3,2 Millionen Intel Xeon E5-2692v2 12C 2,2GHz CPU-Kerne. Doch auch sonst ist China der stärkste Aufsteiger und konnte seine Präsenz in der 46. Ausgabe der Liste fast verdreifachen. Insgesamt 9,2 Prozent der weltweiten HPC-Rechenleistung ist inzwischen in China verortet.
Immer weniger der schnellsten 500 Supercomputer stehen hingegen in den USA, die das Ranking lange Jahre klar dominiert hatten. Noch nie seit der Einführung der Liste im Jahr 1993 waren die USA mit weniger Top-Rechnern vertreten, als dieses Mal. Seit der letzten Aktualisierung im Juli viel die Zahl der Supercomputer in Nordamerika unter den Top 500 von 231 auf nunmehr nur noch 200 Einträge. Doch zumindest unter den Top 10 sind die Vereinigten Staaten noch stark vertreten. Auf Platz zwei liegt weiterhin das Cray XK7-System »Titan« des Energieministeriums im National Laboratory in Oak Ridge. Das System ist mit 17,59 Petaflops aus 560,640 Opteron 6274 16C 2,2GHz-Prozessoren das schnellste der USA und gleichzeitig einer der energieeffizientesten Supercomputer der Welt. Mit nur etwas weniger Rechenleistung (17,17 Petaflops ) aber rund drei Mal so vielen CPU-Kernen hält sich auf dem dritten Platz weiterhin das IBM BlueGene/Q System in Sequoia, das ebenfalls vom Energieministerium genutzt wird.