Die hohen Erwartungen der Analysten konnte Tech Data indes nicht erfüllen und entsprechend gab die Aktie nach Veröffentlichung der Zahlen nach. Dies war sicherlich auch durch die vorsichtige Konzernprognose bedingt: Tech Datas CFO Chuck Dannewitz erklärte gegenüber Wall-Street-Analysten, dass der Konzern im laufenden Geschäftsjahr nur mit einem niedrigen, einstelligen Zuwachs beim Nicht-GAAP-basierten operativen Ergebnis rechne. Konzernchef Dutkowsky hatte zuvor bereits auf Änderungen in den Channelprogrammen einiger wichtiger Herstellerpartner hingewiesen, welche sich negativ auf die Margen des Distributors auswirken könnten.
Gegenüber CRN USA betonte er, dass solche Veränderungen in der Zusammenarbeit mit den Herstellern immer wieder vorkämen. Doch diesmal sieht er Tech Data besonders stark betroffen: »Wenn eine Zusammenarbeit mit einem Hersteller etwas an Wert verliert, gewinnt üblicherweise eine andere Partnerschaft gleichzeitig an Wert. Aber gerade jetzt sind es einige unserer wichtigsten Hersteller, die Veränderungen vornehmen, weshalb es eine größere Auswirkung auf unsere Profitabilität hat.« Um welche Hersteller es sich handelt, verrät er nicht. CRN USA verweist in diesem Zusammenhang auf ein SEC-Papier, das belege, dass Tech Data in den ersten neun Monaten seines Geschäftsjahres 2017 nur mit Apple (14 Prozent) Cisco (zehn Prozent) und HP (zehn Prozent) einen zweistelligen Umsatzanteil generierte. Dutkowsky kündigte gegenüber CRN USA an, man werde mit entsprechenden Maßnahmen, beispielsweise zusätzlichen Herstellerprogrammen und der Verlegung von Support-Ressourcen, auf die Veränderungen reagieren.
Tech Data hat im vergangenen Geschäftsjahr nach eigenen Angaben insbesondere bei PCs, Netzwerke-Lösungen und Cloud Software zulegen können. Cloud-Technologien seien das am stärksten wachsende Segment, für das Dutkowsky auch in diesem Jahr zweistellige Zuwachsraten erwartet. Vor allem im Hybrid-Cloud-Business habe man entsprechend dem Wachstum im Hyper-Convergence-Bereich stark zulegen können. Dagegen ging der Absatz in den Bereichen Storage, Server und Tablets zurück. Im Behördengeschäft und im Bereich der SMB-orientierten Reseller verzeichnete der Distributor ein starkes Wachstum.