Der Festplattenhersteller Western Digital verkauft seine 3,5-Zoll-Festplatten-Produktion. Wettbewerbsauflagen aus dem Kauf von Hitachis Festplattensparte zwingen WD dazu.
Die Festplattenhersteller Western Digital und Toshiba haben eine gegenseitige Übernahme von Festplattenfertigungsbereichen vereinbart. So gaben die Unternehmen am 28. Feburar 2012 bekannt, dass Toshiba die 3,5-Zoll-Sparte von Western Digital kauft und WD im Gegenzug das Toshiba-Tochterunternehmen Toshiba Storage Device (TSDT) erwirbt, welches hauptsächlich 2,5-Zoll-Festplatten fertigt. Über den Preis vereinbarten die Parteien Stillschweigen.
Der Kauf von TSDT in Thailand umfasst die Fabriken sowie die 4.200 Beschäftigten. Erst Ende 2009 wurde TSDT mit einem Startkapital von 33 Millionen US-Dollar gegründet. Die Fertigung steht seit der Flutkatastrophe still und wartet immer noch auf seine Wiedereröffnung.
Toshiba erwirbt neben den Maschinen auch Patente von WD. Die Übernahme ermöglicht Toshiba Festplattenlaufwerke »in allen Segmenten« anbieten zu können, erklärte das Unternehmen.
Sollten die Wettbewerbsbehörden den Übernahmen zustimmen, könnten diese bis Ende März 2012 abgeschlossen sein.
Im November 2011 hatte die Europäische Kommission die Übernahme des Festplattengeschäfts von Hitachi durch Western Digital nur unter Auflagen genehmigt. Der Vertrag über rund 4,3 Milliarden US-Dollar wurde im März geschlossen. Außerdem wurde Hitachi im Gegenzug mit rund zehn Prozent an WD beteiligt.
Der Kauf durfte aber nur dann abgeschlossen werden, wenn Western Digital eine Fabrik für 3,5-Zoll-Festplattenlaufwerke veräußert und bestimmte begleitende Maßnahmen ergriffen werden.