Die Konsolidierung im PC-Markt geht in eine weitere Runde. Medienberichten zufolge verhandeln Toshiba und Fujitsu über eine Zusammenlegung ihrer PC-Sparten.
Die rückläufige Nachfrage nach klassischen PCs sowie der steigende Preis- und Wettbewerbsdruck beschleunigen die Konsolidierung auf dem PC-Markt. Medienberichten zufolge soll jetzt auch Toshiba versuchen, sein immer weniger rentables PC-Geschäft loszuwerden. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf Brancheninsider berichtet, soll Toshiba mit mehreren Herstellern über eine Zusammenlegung des PC-Geschäfts verhandeln. Angeblich laufen bereits Gespräche mit Fujitsu Japan sowie mit weiteren nicht-japanischen Herstellern. Der von einer Investment-Gruppe kontrollierte Hersteller VAIO, der im vergangenen Jahr das PC-Geschäft von Sony übernommen hatte, hat dagegen Verhandlungen mit Toshiba bereits dementiert.
Im vergangenen Jahr hatten sich bereits Sony und Samsung aus dem PC-Geschäft zurückgezogen. Auch Toshiba hatte das Geschäft mit Consumer-PCs auf den Prüfstand gestellt. Aus unprofitablen Märkten wollte sich der japanische Hersteller ganz zurückziehen oder nicht mehr mit einer eigenen Niederlassung vor Ort sein. (CRN berichteteserver-clients/artikel/104198/### /->)
Toshiba ist durch eine ganze Reihe von Baustellen im Konzern zusätzlich unter Druck, unprofitable Sparten so schnell wie möglich loszuwerden. So wurde zu Jahresbeginn ein riesiger Bilanzfälschungsskandalserver-clients/artikel/107846/### /-> aufgedeckt. Leitende Manager hatten über Jahre systematisch Toshibas Bilanzen geschönt. Untersuchungen einer unabhängigen Expertenkommission hatte ergeben, dass Toshiba seinen Nettogewinn sieben Jahre lang um mehr als 155 Milliarden Yen aufgebläht hatte. Auch der Gewinn vor Steuern war um 224,8 Milliarden Yen nach oben angepasst worden. Ein Zusammenschluss aus 50 Aktionären hat das Unternehmen deshalb auf Schadensersatz in Höhe von rund 300 Millionen Yen rund (2,2 Millionen Euro) verklagt.
Vor kurzem hatte sich Toshiba mit Sony über den Verkauf seiner Bildsensorensparte geeinigt. Auch der Verkauf der Chipsparte soll geplant sein. (CRN berichtete) Anfang des Jahres hatte Toshiba bereits sein weltweites TV-Geschäft eingestellt. (CRN berichtete) Toshiba-Fernseher werden nur noch auf dem japanischen Heimatmarkt verkauft. Für Europa und den US-Markt produziert der taiwanische Hersteller Compal Toshiba-Fernseher in Lizenz.