Nicht nur für Ausbau der Data Center, auch für den Unternehmenseinsatz werden Server unverändert nachgefragt. Mit stärker integrierten Systemen wie IBM PureSystems versuchen die großen Hersteller, ihre Kunden stärker an sich zu binden. Der Trend bietet aber auch Chancen für Systemhäuser und Integratoren.
Der Server-Markt hat die Talsohle des Krisenjahres 2009 hinter sich gelassen und kann seit 2010 wieder Zuwächse verbuchen. IT-Trends wie Virtualisierung und Cloud Computing sowie der weltweite Ausbau der Data Center haben die Nachfrage angekurbelt. Trotzdem konnten im Servermarkt die Umsätze von vor der Wirtschaftskrise bislang noch nicht wieder erreicht werden. Das belegen auch die aktuellen Marktzahlen von Gartner für das erste Quartal 2012. Nach Stückzahlen konnte der Markt zumindest im Vorjahresvergleich wieder zulegen. Gartner meldet einen weltweiten Zuwachs um 1,5 Prozent auf 2,346 Millionen Geräte.
Als wesentlichen Grund für das rückläufige Marktvolumen sehen die Analysten den Preisverfall. Viele Kunden hätten Investitionen zurückgestellt, weil Intels neue Xeon-Generation E5 erst im zweiten Quartal richtig gestartet sei. Während x86-Server aber weltweit noch um 1,7 Prozent zulegen konnten (5,6 Prozent beim Umsatz), brachen die Verkaufszahlen für Server mit Power7-, SPARC64- oder Itanium-CPUs heftig ein. RISC/Itanium Unix Server verloren laut Gartner weltweit 5,7 Prozent nach Stückzahlen und 15,2 Prozent nach Umsatz.
Kein Wunder, dass vor allem die großen Hersteller nach Möglichkeiten suchen, den Preisverfall aufzuhalten und verstärkt höherwertige System abzusetzen. Immer mehr setzen deshalb auf integrierte Systeme, wie sie vor kurzem von IBM (Foto) vorgestellt wurden. Die als wichtigste Infrastruktur-Ankündigung des Jahres bezeichnete neue Systemfamilie »IBM PureSystems« soll Unternehmen den Betrieb von IT dramatisch vereinfachen, indem sie Server-, Storage- und Netzwerkressourcen plus Software und Expertenwissen in einer hoch automatisierten Maschine integriert. »Einfach einen Sever auf den Markt werfen, reicht nicht mehr. Der Trend geht ganz klar zu integrierten Systemen«, davon ist Ralf Dannemann, Plattform Leader IBM Power, überzeugt. Die neuen PureSystems zielten auf den Midrange-Bereich, IBM würde aber auch weiterhin noch auf klassische Server setzen, betont Dannemann. Er sieht integrierte Systeme aber auch als Chance für die Partnern, mitzuwachsen und höherwertige Services anzubieten. Natürlich sei dafür die Bereitschaft nötig, sich fortzubilden und zu zertifizieren.
Wesentlich skeptischer beurteilen andere Hersteller, Systemhäuser und Analysten die Vorzüge und Marktchancen dieser Systeme. Lesen Sie dazu auch die folgenden CRN-Interviews: