Knapp zwei Wochen nach dem Release von Windows 10 hat Microsoft jetzt auch den kleinen Bruder für das Internet Dinge und Geräte mit ARM-Prozessoren wie den Raspberry Pi veröffentlicht.
Während weltweit noch immer Millionen Nutzer auf ihre Freigabe zum Download für Windows 10 warten, legt Microsoft jetzt schon nach. Seit dieser Woche ist nun auch der kleine Bruder »Windows 10 IoT Core« offiziell verfügbar, der speziell für Embedded-Systeme mit ARM-Prozessoren und Entwicklerboards wie den Raspberry Pi 2, das Minnowboard Max oder das Intel Galileo gedacht ist. Mit der stark abgespeckten Version, die vor allem auf Schonung der Ressourcen getrimmt ist, will Microsoft künftig auch die Geräte im Internet der Dinge (IoT) in die Windows 10-Welt einbinden und sicherstellen, dass es auch dort das vorherrschende Betriebssystem wird.
Im Vergleich zu den vorab veröffentlichen Testversionen hat Microsoft seit der Build-Konferenz noch einige Arbeit in die Fertigstellung des Release-Kandidaten des IoT-Windows gesteckt. So funktionieren jetzt endlich auch drahtlose Schnittstellen wie WLAN und Bluetooth zuverlässig. Durch die Integration der Universal Windows Platform (UWP) APIs können Apps jetzt auf Systemmanagement-Funktionen wie Netzwerkverbindungen oder die Zeitzone zugreifen. Darüber hinaus soll die Übertragungsgeschwindigkeit über die GPIO-Schnittstelle des Raspberry Pi 2 laut Microsoft nun fast zehn Mal so schnell funktionieren, wie zuvor.
Windows 10 IoT Core für des Raspberry Pi 2 kann von allen Interessierten ab sofort kostenlos auf dieser Seite heruntergeladen werden. Die Installation ist denkbar einfach. Gleiches gilt dank Microsofts mit Windows 10 eingeführtem Universal Apps Ansatz auch für das Entwickeln eigener Apps für den Raspberry Pi 2. Alles was man dazu braucht, ist ein Rechner mit einer Vollinstallation von Windows 10 und Visual Studio 2015, sowie einige Programmierkenntnisse. Neben den Klassikern wie C++, C#, JS und VB werden aber auch einige neuere Open-Source Programmiersprachen wie Python und Node.js unterstützt. In seinem Blog und auf einer speziellen IoT-Seite stellt Microsoft als Fingerübung für Einsteiger auch gleich einige einfache Anwendungen wie die Steuerungs-App für einen Air-Hockey-Roboter, ein biometrisches Zugangskontrollsystem und eine vernetzte Wetterstation vor.
Jetzt fehlen nur noch die Windows 10-Versionen für die Lumia-Smartphones und die Spielkonsole Xbox One, die im Herbst erscheinen sollen, um die Windows 10-Welt zu komplettieren.