Schule und IT

Zweite Welle rollt

23. Februar 2023, 14:22 Uhr | Martin Fryba

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Managed Services für Schul-IT

Bechtle
„Selbstgestrickte Programme, die nur vom Informatik-Lehrer verstanden werden, haben in den letzten Jahren stark abgenommen“, berichtet Monika Stütz, Leiterin Competence Center Schul-IT in Mainz beim Bechtle-Systemhaus Bonn.
© Bechtle

Dort wird auch Seventythree Networks aus Puchheim bei München seine Lösungen „IT-Schulpaket“ zeigen. Von der Planung über die Ausstattung von Hard- und Software bis hin zum Support bieten die Bayern alle Leistungen an, die eine Schule für ihre Digitalisierung braucht. Das Besondere bei Seventythree: Der Anbieter unterhält ein Netz an Fachhändlern in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die als Systemhauspartner Schulen einen Vor-Ort-Service bieten. Bechtle ist einer dieser Partner, ebenso Cancom, aber auch viele kleinere IT-Dienstleister gewährleisten den ortsnahen Service. Neue Systempartner sind herzlich willkommen.

Seventythree arbeitet auch mit vielen Technologiepartnern zusammen. Wortmann, Zyxel, Synology, G Data, Altaro oder APC by Schneider Electric zeigen die ganze Bandbreite an IT-Lösungen, die es für eine sichere und performante Schul-IT braucht – egal ob sie von einem eigenen Schulserver, aus einem Rechenzentrum oder aus der Cloud gehostet wird. Professionelle Schul-IT unterscheidet sich nicht von IT-Umgebungen, wie sie Unternehmen einsetzen.

Managed Services für Schul-IT
Daher sind auch Schulen potenzielle Kunden für Managed Service Provider. Denn die Zeiten sind vorbei, als ambitionierte Informatiklehrer die Schul-IT als Projekt von engagierten Schülern haben aufsetzen und betreuen lassen sowie nebenbei auch noch das ein oder andere Programm für die Schulverwaltung und Kollegen (klassisch: Zeugnisnotenberechnung, Stundenpläne) geschrieben haben. Monika Stütz hat in mehr als 20 Jahren Beschäftigung mit Schul-IT viel Chaos gesehen, wenn in Schulen pädagogisch gut gemeinte, aber technisch nicht gute IT-Lösungen entstehen. „Selbstgestrickte Programme, die nur vom Informatik-Lehrer verstanden werden, haben in den letzten Jahren stark abgenommen“, berichtet die Leiterin des Competence Center Schul-IT in Mainz beim Bechtle-Systemhaus Bonn. Profis müssen ran, die die Einrichtung, Wartung und den Support übernehmen.

Um schneller voranzukommen, hat beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern unlängst ein Administratorenprogramm aufgelegt. Rund elf Millionen Euro sind eingeplant, um Techniker einzustellen, die die Digitalisierung bei den Schulen vor Ort umsetzen und sich um einen reibungslosen IT-Betrieb kümmern sollen. Etwa 480 Schulen in kommunaler und 80 in privater Trägerschaft hat dieses Bundesland. Aber woher technisches Personal nehmen angesichts eines Höchststands von fehlenden 137.000 IT-Fachkräften hierzulande? Geld allein beseitigt keinen Mangel.

Bechtle-Manager Patrick Laux verweist auf Managed Service-Konzepte. Bechtle bietet sie im „Baukastenprinzip“ zu monatlich abrechenbaren Kosten an. Noch seien die meisten kommunalen Verwaltungen auf solche in der IT üblichen Mietmodelle nicht vorbereitet. Er rechnet aber damit, dass die Schulträger IT-Dienstleistungen von externen MSPs verstärkt in Anspruch nehmen und ihrer Ausgabenplanung berücksichtigen werden. „Eigenes IT-Personal zu finden, ist für Schulen sehr schwierig“. Ob die Rechnung für beide Seiten – Schulkunde und IT-Dienstleister – aufgeht?

Vergleicht Laux die IT-Kosten pro Schüler mit den Kosten eines IT-Arbeitsplatzes in Unternehmen, dürfte der Digitalpakt Schule nicht sieben Milliarden Euro umfassen, sondern 20 bis 30 Milliarden, um Digitalisierung der Schulen in Deutschland flächendeckend zu realisieren. Immerhin: Die Ampelkoalition in Berlin diskutiert bereits über einen Digitalpakt Schule 2.0., der dann bis 2030 laufen soll.

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