Bell Labs, der Forschungszweig von Alcatel-Lucent, hat zusammen mit Net Mobile eine Lösung entwickelt, mit der sich die Qualität von Live-Videos in Autos, Zügen und anderen Transportmitteln verbessern lässt.
Die neue Technologie – Context Aware Video Streaming – entstand im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts. Sie soll im Vergleich zum derzeitigen Streaming-Niveau eine sechsfach bessere Videoqualität bieten, ohne dass dafür zusätzliche Netzkapazität benötigt wird.
Die Technologie basiert auf der CARA-Technologie (Context-Aware-Radio-Access) von Bells Labs. Diese nutzt Lokalisierungsdaten, inklusive Straßenkarten, Netzwerkabdeckungskarten und Messungen des Funksignals für Algorithmen, die die Netzleistung in den nächsten Sekunden "vorhersagen". Aufgrund dieser Vorhersage werden in Gebieten mit gutem Empfang mehr Sekunden eines Videos auf das Gerät des Nutzers heruntergeladen, bevor das Verkehrsmittel in eine Zone mit schlechter Netzabdeckung kommt. Dies führt zu einer starken Verbesserung bei der Bildverzögerung und verbessert damit das Benutzererlebnis deutlich.
So soll CARA eine hohe Servicequalität in Gebieten mit schlechtem Empfang oder geringer Netzabdeckung ermöglichen. Dies ist besonders zweckdienlich in Fällen, wenn sich beispielsweise die Fahrzeuginsassen schnell von einer Funkzelle zur nächsten bewegen, in Gegenden mit hohem Verkehrsaufkommen oder bei Funklöchern wie in Tunneln oder engen Straßenzügen.
Weiter heißt es: "Der Bedarf an 'Video-on-the-move' steigt weiterhin stark an, sowohl auf privater als auch auf geschäftlicher Ebene. Deshalb fokussieren sich Bell Labs darauf, Lösungen für den optimierten Empfang von Videos in Mobilfunknetzen, wie die auf LTE-Basis entwickelte eMBMS-Technologie (Multimedia-Broadcast-Multicast), zu entwickeln und verfolgt diesen Forschungsansatz auch bei 5G-Netzen."
Kontextsensitives Videostreaming wird im Sommer dieses Jahres als Testlauf in das Angebotsportfolio von Net Mobile integriert.