Im Laufe des Jahres 2017 wird Apple Pay nach Deutschland kommen. Zudem gibt es weitere wichtige Mobile-Payment-Trends und kontaktlose Bezahlverfahren, die die nächsten zwölf Monate prägen werden. Ein Ausblick von Rudolf Linsenbarth, Mobile-Payment-Experte beim Beratungsunternehmen Cocus.
Eigentlich sollte es schon 2016 so weit sein. Nun wird es also im laufenden Jahr passieren: Apple Pay kommt nach Deutschland. Ansonsten bestünde die große Gefahr, dass der US-Riese dauerhaft Marktanteile an andere Wettbewerber verlöre. Selbst das eigene iPhone sorgt für zusätzlichen Druck: Denn Apple besitzt zwar die exklusive Kontrolle über die NFC-Schnittstelle des Geräts, Payback hat jedoch bereits erfolgreich gezeigt, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt, ein Bezahlsystem auf dem iPhone zu etablieren. Hinzu kommt, dass gerade der Markt für Online-Zahlungen stark umkämpft ist. Wie Paydirekt derzeit feststellen muss, wartet das Internet auf niemanden. Der Marktstart von Apple Pay dürfte deshalb im zweiten oder spätestens dritten Quartal des Jahres erfolgen.
Zu den weiteren neuen Technologien am Point of Sale wird das kontaktlose Bezahlen per Girocard gehören. In diesem Fall dürfte es bereits im ersten Quartal soweit sein, dass die ersten großen Händler den Startschuss geben. Des Weiteren wird es neben diesen Entwicklungen im NFC-Bereich neue Trends beim Bezahlen geben, die letztlich auf Altbekanntes setzen. Denn wer bereits das Ende des QR-Codes prophezeit hatte, wird wohl Abbitte leisten müssen. Der Handel rüstet weiterhin seine Kassen auf. Mit Scannern, die 1D- sowie 2D-Barcodes vom Smartphone ablesen können, wird das mobile Bezahlen weiter zunehmen. Hinter dieser Entwicklung stehen neben anderen Faktoren vor allem Kundenbindungsprogramme für User von mobilen Endgeräten. Hier konnten sich NFC-Lösungen bisher nicht durchsetzen. Die Tatsache, dass Apple seine Schnittstellen nicht für Drittanbieter öffnet, ist ebenfalls wenig hilfreich für die Gesamtentwicklung.