Anlässlich der CeBIT erinnert der Bitkom an die Einrichtung der Greencard für IT-Spezialisten vor zehn Jahren. Seitdem wurden rund 33.000 Arbeitserlaubnisse erteilt. Doch fordert der Branchenverband eine Weiterentwicklung des Zuwanderungsgesetzes: Der Expertenmangel bleibe in der IT-Branche ein Problem.
Vor zehn Jahren kündigte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder bei der Eröffnung der CeBIT 2000 die Greencard-Initiative für ausländischen IT-Experten an. Damit reagierte Schröder auf den großen Mangel an IT-Spezialisten, den die Hightech-Branche zuvor immer wieder artikuliert hatte. Zum damaligen Zeitpunkt waren 75.000 IT-Stellen im abgeschotteten deutschen Arbeitsmarkt unbesetzt. Wie der Branchenverband Bitkom zum zehnjährigen Jubiläum der Initiative mitteilt, sind seit der Bewilligung der ersten Greencards im August 2000 bis heute rund 33.000 IT-Fachkräfte auf diesem Weg nach Deutschland gekommen. Im Jahr 2005 wurde die Greencard durch eine nahezu gleichlautende Regelung im Zuwanderungsgesetz abgelöst. »Die Greencard ist eine Erfolgsgeschichte«, erklärt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. »Sie hat drei volle Hochschuljahrgänge der Informatik zusätzlich nach Deutschland gebracht.«
Doch für den Bitkom sind die derzeit bestehenden Möglichkeiten zur Anwerbung von IT-Experten noch lange nicht ausreichend: »Das aktuelle Zuwanderungsgesetz ist für den Zuzug von Hochqualifizierten immer noch zu restriktiv«, erklärt Scheer. So könnten Hochqualifizierte in Deutschland nur dann eine unbefristete Niederlassungserlaubnis erhalten, wenn sie einen Arbeitsplatz mit einem Jahresgehalt von 66.000 Euro vorweisen könnten. Von dieser Regelung machten pro Jahr allerdings nur rund 150 Personen Gebrauch.