Eine Hiobsbotschaft nach der anderen - NSA, Prism und jetzt auch noch die Benachrichtigung vom BSI: "Die von Ihnen angegebene E-Mail-Adresse wurde zusammen mit dem Kennwort von kriminellen Botnetzbetreibern gespeichert."
Frau Müller hat genug. Sie schnappt sich ihr schickes Tablet, das sie seit einiger Zeit auch beruflich nutzt, ändert ihre Passwörter und löscht sämtliche Apps, die mit der Arbeit zu tun haben. Dann muss für geschäftliche Zwecke halt doch wieder der gute alte Firmenlaptop herhalten. Dabei war das alles doch so praktisch, seit sie ihr privates Tablet auch im Büro nutzen konnte. So bequem war es noch nie, unterwegs noch schnell eine Präsentation zu überarbeiten oder die Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Aber bevor ein Virus auf ihrem Tablet landet und Hacker sich über die Geschäftsdaten hermachen, gibt Frau Müller den Forderungen ihrer IT-Kollegen nach und verzichtet auf den Komfort des flexiblen Arbeitens.
Von BYOD zu BYOX
Frau Müller ist mit dem Wunsch nach Mobilität und Benutzerkomfort nicht alleine. Trends wie Mobility, Consumerization und BYOD sind längst in den meisten deutschen Unternehmen angekommen. Was für die Mitarbeiter praktisch ist, stellt die IT-Abteilung vor große Herausforderungen: Sie müssen nicht nur eine ganze Reihe an unterschiedlichen Endgeräten, sondern auch eine beachtliche Anzahl an Anwendungen managen. Denn die Unternehmensprogramme allein bieten oft nicht die gewünschte Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität, und dann müssen private Anwendungen wie etwa Skype oder Dropbox ran.
Kurz gesagt: Bring-your-own-Device (BYOD)-Programme reichen für die Verwaltung von Soft- und Hardware nicht mehr aus - ganzheitliche BYOX-Modelle sind gefragt. Diese sollten also neben Endgeräten vor allem auch sämtliche Anwendungen, Cloud-Dienste oder Quellen umfassen, von deren Vorteile die Arbeitnehmer auch beruflich profitieren wollen. Sicherheitsbedenken seitens der IT-Abteilung sind vorprogrammiert: Wenn wichtige Unternehmensdaten auf demselben Endgerät gespeichert sind wie private Anwendungen, sinkt die Kontrolle - und das Risiko, dass Daten unbeabsichtigt veröffentlicht oder sogar geklaut werden, wächst.