Mobilfunk-Infrastruktur

Dem Datenverkehr Herr werden

19. Juni 2017, 11:24 Uhr | Autor: Luis Jorge Romero / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

„Dinge“ sorgen für weiteres Wachstum

Die meisten Schätzungen stimmen darin überein, dass im weltweiten Mobilfunkmarkt in naher Zukunft mehr als 50 Milliarden vernetzte Geräte in Betrieb sein werden. Die einzige Frage ist, wie schnell wird diese Zahl erreicht? Einige gehen davon aus: bereits in wenigen Jahren. Andere sehen das Ende des nächsten Jahrzehnts als möglichen Zeitrahmen. Aber alle stimmen darin überein, dass es passieren wird. Soll unsere Mobilfunk-Infrastruktur mit diesen Anforderungen Schritt halten, muss eine 10.000-fache Erhöhung der Datenkapazität in den nächsten zehn bis zwölf Jahren erfolgen – möglicherweise sogar früher.
 
Herausforderungen für 5G
Diese hohen Anforderungen könnten ein schlechtes Omen für 5G darstellen. Gefordert ist daher eine Mobilfunknetz-Infrastruktur, die flexibel, skalierbar, zuverlässig und energieeffizient ist. Dafür sind ein Übergang zu cloudbasierter Technik und eine Virtualisierung des Netzwerks erforderlich. Mithilfe der Millimeterwellenlängentechnik (>30 GHz) steht mehr Spektrum zur Verfügung, um höhere Datenraten zu unterstützen. Mehr Datenverkehr erfordert auch eine größere Anzahl kleiner Funkzellen (Small Cells). Jede dieser Anforderungen stellt eine Herausforderung für die Entwickler dar. Hinzu kommt, dass alle Bestandteile letztendlich noch miteinander integriert werden müssen. Da das 5G-Mobilfunknetz neben der bestehenden Netzwerk-Infrastruktur betrieben wird, anstatt sie zu ersetzen, bringt die Koexistenz zu LTE oder LTE-Advanced weitere Anforderungen mit sich, die zu bewältigen sind.

Die Auswirkungen der 5G-Technik werden sich weit über den Telekommunikationsbereich hinaus erstrecken – auf eine Vielzahl von Bereichen, unter anderem die Automobiltechnik, Medizintechnik, Industrie, Landwirtschaft und das Finanzwesen. Wenn so viele unterschiedliche Wirkungsbereiche die Gelegenheit erhalten sollen, an der Entwicklung von 5G teilzuhaben, um die langfristigen Anforderungen festzulegen, erweist sich dies zusätzlich als Schwierigkeit.

Luis Jorge Romero ist ETSI Director General

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